HWWI-Rohstoffpreisindex wird durch Gaspreis getrieben
von Hubert Hunscheidt
Der HWWI-Rohstoffpreisindex stieg im Juli im Vergleich zum Vormonat um durchschnittlich 1,8 %. Während der Index für Energierohstoffe im Juli um 3,9 % stieg, sanken der Index für Industrierohstoffe um 11,6 % und der Index für Nahrungs- Genussmittel um 9,5 %. Die hohe Gewichtung der Energierohstoffe im Gesamtindex führte zum weiteren Anstieg des Gesamtindex, der damit 63 % über dem Wert im Juli 2021 liegt. Das hohe Preisniveau bei den Rohstoffen wird durch den andauernden Krieg in der Ukraine beeinflusst. Die schwächeren Konjunkturaussichten lassen allerdings die Nachfrage nach Rohöl und Industrierohstoffen sinken, was sich nun auch in den Preisen bemerkbar macht.
Index für Energierohstoffe steigt wieder
Der Rohölpreis sank im Juli gegenüber dem Vormonat um 10,6 %. Im Vergleich zum Juli 2021 ist der Preis um 40,5 % gestiegen.
Der Kohlepreis steig im Juli weiter um 3,6 % an und lag damit um 179,3 % über dem Wert von Juli 2021.
Einen deutlichen Sprung machte im Juli der Gaspreis. Er stieg gegenüber dem Juni um 29,8 % und lag damit um 137,2 % über dem Vorjahreswert von Juli 2021.
Insgesamt stieg der Teilindex der Energierohstoffe um 3,9 % (Eurobasis: 7,9 %) auf 364,2 Punkte (Eurobasis: 410,1 Punkte).
Index für Industrierohstoffe: Weitere Entspannung des Preisniveaus
Der Teilindex für Industrierohstoffe, der sich in den Index für agrarische Rohstoffe, den Index für Nichteisenmetalle und den Index für Eisenerz und Stahlschrott untergliedert, sank im Juli um 11,6 % gegenüber dem Vormonat, nachdem er bereits im Mai um 8,2 % und im Juni um 9 % gesunken war. Damit setzt sich die Entspannung bei den Industrierohstoffpreisen fort. Der Index für die Industrierohstoffe liegt nun um 17,1 % unter dem Vorjahreswert.
Insgesamt sank der Index für Industrierohstoffe im Monatsdurchschnitt um 11,6 % (Eurobasis: -8,2 %) auf 126,1 Punkte (Eurobasis: 141,8 Punkte).
Index für Nahrungs- und Genussmittel weiterhin leicht rückläufig
Ebenso wie der Teilindex für Industrierohstoffe war der Index für Nahrungs- und Genussmittel im Juli weiterhin rückläufig. Er fiel um 9,5 %, nachdem der bereits im Juni 3,2 % gegenüber dem Vormonat nachgegeben hatte. Der Wert lag damit 16,8 % über dem entsprechenden Vorjahreswert. Am stärksten fielen die Preise für Getreide (-14,7 %). Die Preise für Ölsaaten fielen um 6,1 % und erstmals in diesem Jahr gingen auch die Preise für Genussmittel zurück (-4,6 gegenüber dem Vormonat).
Quelle: Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut gemeinnützige GmbH (HWWI) / Foto: marketSTEEL