Hubbalkenofen steigert Effizienz und verbessert Kundenservice

von Alfons Woelfing

Mehr Flexibilität für die Kunden, bessere Wettbewerbsfähigkeit fürs Unternehmen: Mit der strategischen Investition in den neuen Hubbalkenofen sichert ArcelorMittal die Zukunft seines Produktionsstandorts im Hamburger Hafen weiter ab. Neben den im Markt gefragten höheren Bundgewichten der Drahtprodukte erreicht ArcelorMittal mit der Investition von mehr als 15 Millionen Euro auch Steigerungen bei Energieeffizienz und CO2-Bilanz. Der spezifische Gasverbrauch wird um etwa 0,1 Gigajoule pro Tonne Walzdraht reduziert, was einem Einsparpotenzial von 19.000 Megawattstunden Erdgas pro Jahr entspricht. Positiv sind auch die niedrigeren CO2-Emissionen: Mit dem neuen Ofen können sie um 3.800 Tonnen oder rund sieben Prozent pro Jahr reduziert werden.
 
Nach drei Jahren Bauzeit ging der neue Ofen, der aus mehr als 3000 einzelnen Teilen zusammengesetzt wurde, nun in Betrieb. Der Hubbalkenofen verfügt über eine vollautomatische Steuerungslogik des Verbrennungssystems, mit der die Effizienz deutlich gesteigert werden kann. Zudem kann ArcelorMittal mit dem größeren Ofen die Produktion von Drahtcoils mit einem Bundgewicht von zwei Tonnen anbieten. Für Kunden ist das höhere Bundgewicht ein klarer Vorteil, da so die Rüstzeiten bei der Weiterverarbeitung des Drahts zu hochwertigen Produkten wie Nägeln, Schrauben, Federn oder Drahtseilen gesenkt werden können.
 
Das höhere Gewicht wird erreicht, indem der neue Hubbalkenofen im Produktionsprozess die Drahtvorprodukte, so genannte Knüppel, bis zu einer Länge von 16,5 Metern (vorher 13 Meter) wiedererwärmt, bevor sie zu Draht gewalzt werden. Mittelfristig ist der Ausbau auf 2,5 Tonnen Bundgewicht geplant.
 
Ein weiterer positiver Effekt des neuen Ofens ist, dass ArcelorMittal zukünftig die Ofenabwärme für die Bereitstellung von annähernd CO2-freier Fernwärme ins Hamburger Fernwärmenetz liefern und so zu einer umweltfreundlichen Energieversorgung für die Stadt beitragen kann. Mehr als 2.500 Haushalte in Hamburg könnten allein über die Ofenabwärme versorgt werden, was einer Einsparung von über 15.000 Tonnen CO2 jährlich entspräche.
 
Dr. Uwe Braun, CEO von ArcelorMittal Hamburg, kommentiert: „Bei so einem großen Bauvorhaben müssen viele Unternehmen, interne Stellen und Behörden miteinander arbeiten und sich austauschen – das hat hervorragend funktioniert. Mit dem neuen Hubbalkenofen leisten wir einen weiteren Beitrag für nachhaltige und zukunftsorientierte Stahlproduktion - das kommt auch in der Nutzung der industriellen Abwärme fürs Hamburger Fernwärmenetz zum Ausdruck. Gleichzeitig sichern wir mit den höheren Bundgewichten der Coils effizientere Verarbeitungsmöglichkeiten für unsere Kunden.“
 
Michael Westhagemann, Wirtschaftssenator der Freien und Hansestadt Hamburg: „Eine starke Industrie ist nicht nur für wirtschaftliches Wachstum und sozialen Fortschritt am Standort Hamburg unentbehrlich, sie setzt auch weltweit Maßstäbe bei der Entwicklung umwelt- und klimaschonender Produkte und Produktionsverfahren, an denen sich andere Regionen orientieren können. Die Werksleitung von ArcelorMittal hat sich nie auf ihren Erfolgen ausgeruht, sondern sich immer an der Zukunft orientiert. Weltweite Trends und neue Herausforderungen wurden von ihr erfolgreich aufgenommen und mit innovativen Technologien in die Praxis umgesetzt.“
 
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie der Freien und Hansestadt Hamburg: „In der Grundstoffindustrie ist es inzwischen selbstverständlich, auch aus handfesten wirtschaftlichen Gründen, auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Energieeinsparung zu setzen. Umweltpolitik ist heute gestaltende Innovationspolitik, das sieht man auch am hochmodernen Stahlwerk in Hamburg. Aus dem gemeinsamen Ziel für Klimaschutz und Effizienz bei Energie und Ressourcen ist in den vergangenen Jahren hier eine gute Kooperation in unseren Netzwerken mit der Industrie gewachsen. Wir freuen uns, dass ArcelorMittal in Hamburg weiter in seine Produktion investiert und auch beim Fernwärmekonzept eine innovative Rolle spielen wird. Das verstehen wir als deutliches Bekenntnis zum Standort Hamburg. Die Einbindung in die Wärmeversorgung ist außerdem ein Schritt für die langfristige Planbarkeit und damit die Standortsicherung des Werks.“
 
Quelle und Foto: ArcelorMittal Germany

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