Hannover Messe: Siemens zeigt vernetztes "Ecosystem"

von Alexander Kirschbaum

Siemens treibt die Digitalisierung der Industrie weiter voran. "Um unsere Kunden, egal welcher Unternehmensgröße oder Branche, optimal auf dem Weg hin zu Industrie 4.0 zu unterstützen, haben wir unser Digital-Enterprise-Portfolio weiterentwickelt. So können wir ihnen noch mehr und noch bessere Lösungen für ihre Anforderungen bieten", erklärte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, auf der Pressekonferenz zur Hannover Messe am 25. April. Das Unternehmen baut sein Angebot mit neuen Tools, Lösungen und Produkten in vier Kernelementen aus: industrielle Software und Automatisierungsportfolio, industrielle Kommunikation, Sicherheit und Services.

In Hannover zeigt das Unternehmen auf dem größten Einzelstand der Messe, wie es die virtuelle und reale Welt zu einem hochflexiblen, hochverfügbaren und vernetzten "Ecosystem" verbindet: Prozess- und Fertigungsindustrie profitieren von der Integration von Daten aus Entwicklung, Produktion und Lieferantenkette. Dadurch können Hersteller gezielter auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden eingehen, besser auf neue Marktanforderungen reagieren und völlig neue Geschäftsmodelle erschließen. Anhand konkreter Praxisbeispiele zeigt Siemens auf der Hannover Messe, wie Unternehmen von der Verschmelzung der realen mit der virtuellen Welt profitieren können. In den "Highlight Cubes", den zentralen Exponaten zu den Themen Energy for Industry, Additive Manufacturing, Automotive und Fiber Industry macht das Unternehmen ausgewählte Themen anschaulich und so direkt erfahrbar.

Zahlreiche Innovationen

Unter dem Motto "Ingenuity for life – Driving the Digital Enterprise" bietet Siemens in Halle 9 auf 3.500 Quadratmetern einen Überblick über sein umfassendes Portfolio: darunter zahlreiche Innovationen in Energieverteilung, Automatisierungs- und Antriebstechnik sowie Industriesoftware. Dazu gehören die neuen Leistungsmerkmale des TIA Portal V14 oder neue Versionen der Engineering-Software Comos, des Prozessleitsystems Simatic PCS7 und der Simulationssoftware Simit. Im Bereich Energy Management stellt Siemens zwei neue Baureihen seines Kompaktleistungsschalters 3VA aus dem Sentron-Portfolio nach amerikanischem Standard mit UL-Zulassung und das modulare Mehrkanal-Strommesssystem vom Typ 7KT PAC1200 vor.

Verbindung zwischen virtueller und realer Fertigungswelt

Mit "Closed Loop Manufacturing" bietet Siemens seinen Kunden ein konsistentes Datenmodell, das die einzelnen Arbeitsschritte der technologischen Wertschöpfungskette miteinander verbindet und einen bidirektionalen Datenfluss zwischen Entwicklung und Fertigung erlaubt. Das heißt, die Daten aus der Produktion und dem Service fließen in das Design neuer Produkte und das Engineering der Produktionsprozesse ein. So tragen sie zu einer höheren Qualität und Effizienz der Produkte und Prozesse bei. "Genau in dieser Datendurchgängigkeit liegt die Chance zur Realisierung der Anforderungen von Industrie 4.0", so Helmrich.

Mit "Integrated Mechatronics Engineering for Automation" ist es zudem möglich, bei der Entwicklung einer Maschine oder Anlage die Bauteile als komplette Einheiten zu nutzen: zum Beispiel Motoren, Antriebe, Ventile oder ganze Module, die die Detailinformationen aller beteiligten Engineering-Disziplinen beinhalten. Da auch die Automatisierung mit dem TIA Portal eingebunden ist, können die SPS-Programme generiert und unmittelbar für die Simulation der Anlage und somit für ihre virtuelle Inbetriebnahme genutzt werden. Diese Integration spart zahlreiche Neueingaben und macht Schnittstellen und ihre Pflege überflüssig. Der Ansatz ebnet den Weg für die Automatisierung des Engineerings.

Branchenspezifische Lösungen in der Prozessindustrie

Alle Branchen der Prozessindustrie stehen vor einer gemeinsamen Herausforderung: die durchgängige Integration aller Phasen des Lebenszyklus einer Anlage mit Hilfe von Digitalisierung und einer umfassenden Vernetzung. Dabei tragen integrierte Engineering-Tools, Simulation der Automatisierungslösung und ein gemeinsames Datenmodell entscheidend zur Optimierung des Engineering- und Lifecycle-Managements bei. Der Schlüssel zu verbesserter Produktivität und höherer Flexibilität im Anlagenbetrieb sind: Cloud-fähige Services und Analytik, die nächste Generation industrieller Steuerungen, die Digitalisierung der Feldebene und zuverlässige Konnektivität.

Quelle: Siemens AG  Bildtext: Der Siemens-Stand auf der Hannover Messe (Foto: Siemens)

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