Großinvestor drängt in Aufsichtsrat von Klöckner & Co.

von Hans Diederichs

Friedhelm Loh, der Inhaber des Familienunternehmens Loh Group, plant laut Medienberichten, sich auf der Hauptversammlung des Stahlhändlers Klöckner & Co. am 13. Mai in den Aufsichtsrat des Unternehmens wählen zu lassen. Das berichtete am Montagabend zunächst die Online-Ausgabe der "Rheinischen Post" und berief sich dabei auf einen Unternehmenssprecher. Diese Aussage wurde mittlerweile gegenüber der Deutschen Presseagentur bestätigt. Branchenvertreter spekulieren laut "Rheinische Post", dass Loh sogar Anspruch auf einen zweiten Sitz im Kontrollgremium erheben könnte.

Loh hatte Anfang des Jahres seinen Anteil an dem Duisburger Stahlhändler auf mehr als 25 Prozent aufgestockt. Hinweise auf eine Übernahme sieht das Unternehmen laut "Handelsblatt" jedoch nicht. Erst bei Erreichen einer Anteilsschwelle von 30 Prozent wäre ein Übernahmeangebot gesetzlich vorgeschrieben. Ein wichtiges Motiv für den Einstieg Lohs war angeblich die von Konzernchef Gisbert Rühl verfolgte Digitalstrategie. Sitzt Loh erst im Aufsichtsrat, könnte er die Umsetzung dieser Strategie wesentlich enger überwachen.

Klöckner & Co. hat am 1. März auch sein Jahresergebnis 2015 veröffentlicht. Dabei musste das Unternehmen wie erwartet einen Verlust verbuchen, denn als großer Stahlhändler hatte das Unternehmen vergangenes Jahr unter den fallenden Preisen zu leiden.

Quellen: Handelsblatt, Focus, Rheinische Post, marketSTEEL; Vorschau-Bild: Klöckner & Co. Konzernzentrale in Duisburg (Foto: Klöckner & Co. SE)

Update am 1. März um 10:30 Uhr: Ergänzung zum Jahresergebnis

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