Grüner Wasserstoff aus Meerwasser

von Hubert Hunscheidt

Nur der aus erneuerbaren Energien hergestellte, sogenannte grüne Wassersoft ist klimaneutral. Schaeffler, einer der weltweit führenden Automobil- und Industriezulieferer, arbeitet deshalb gezielt an Lösungen, mit denen sich die für die Energiewende erforderlichen Mengen an grünem Wasserstoff herstellen lassen.

Gemeinsam mit Wageningen Food & Biobased Research (WFBR, einem Teil der Universität Wageningen) und mit Fördermitteln der niederländischen Förderungsagentur RVO realisierte das seit Sommer 2021 zu Schaeffler gehörende niederländische Start-up Hydron Energy B.V. dazu eine Machbarkeitsstudie: Im Rahmen des Projekts SEA2H2 wies das Konsortium nach, dass sich klimaneutraler Wasserstoff aus Meerwasser gewinnen lässt.

Die Herausforderung für die beschriebene Anwendung liegt unter anderem in der Aufbereitung des Meerwassers für die Membranelektrolyse. Denn Elektrolyseure setzen hochreines Wasser voraus. Meerwasser muss dazu entsalzt sowie aufwändig gereinigt und gefiltert werden. Die dafür gemeinsam mit dem WFBR entwickelte Lösung ist ebenso innovativ wie einleuchtend: Zur Aufbereitung des Meerwassers wird die Abwärme des Elektrolyse-Prozesses genutzt. Mit dieser Technologie lässt sich grüner Wasserstoff mit Energie aus Offshore Wind Parks erzeugen und über Pipelines an Land befördern.

Die Funktionsfähigkeit seiner Wasseraufbereitung hat Hydron bereits in einer auf der niederländischen Nordseeinsel Texel betriebenen Testanlage nachgewiesen.

Als Teil von Schaeffler arbeitet das Hydron-Team nun an der Skalierung der Filter-, Entsalzungs- und Membranelektrolyse-Komponenten für Einsätze in industriellem Maßstab bei gleichzeitiger Reduktion der Kosten sowie der Steigerung von Betriebseffizienz und Langlebigkeit.

Wasserstoff als strategisches Geschäftsfeld bei Schaeffler

„Aus der grünen Energie von Offshore-Windkraftanlagen gewonnener Wasserstoff wird für das Erreichen der europäischen Klimaziele eine entscheidende Rolle spielen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit unserer Entwicklung und den bereits gewonnenen Erfahrungen zum weiteren Ausbau der Wertschöpfungskette von Schaeffler und zur wettbewerbsfähigen Produktion von grünem Wasserstoff beitragen können“, sagt Sander ten Hoopen, einer der Gründer von Hydron Energy B.V. und heutiger Leiter des Schaeffler Systemengineerings.

„Wind2Hydrogen, also die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Windenergie, ist ein wichtiges Wachstumsfeld für Schaeffler. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Windkraft-Branche wollen wir einer der führenden Anbieter von Systemkomponenten in diesem Bereich werden“, ergänzt Bernd Hetterscheidt, Leiter Strategisches Geschäftsfeld Wasserstoff bei Schaeffler. „Dazu verbinden wir die innovative Entwicklung von Hydron mit den Stärken von Schaeffler wie unserem Systemverständnis und unserem Know-how in der schnellen Skalierung von Produkten und Projekten, um diese schnellstmöglich und gleichzeitig höchsten Qualitätsstandards entsprechend auf den Markt zu bringen.

Als wesentlicher Faktor in den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Mobilität ist Wasserstoff ein wichtiges strategisches Geschäftsfeld für Schaeffler und Teil der Roadmap 2025. So ist Schaeffler etwa auch am Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung beteiligt. Als Konsortialführer des Teilprojekts „Stack Scale up – Industrialisierung PEM Elektrolyse“ arbeitet das Unternehmen darin gemeinsam mit neun Partnern aus Industrie und Forschung, um schnellstmöglich die serienmäßige Herstellung neuester Elektrolyse-Stacks zu realisieren.

Quelle und Foto: Schaeffler AG

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