Globale Aluminiumproduktion auf Rekordhoch
von Angelika Albrecht
Wie Commerzbank Research mitteilt, hat die globale Primäraluminiumproduktion laut dem International Aluminium Institute (IAI) im September auf Tagesbasis ein neues Rekordhoch erreicht. Wesentlicher Wachstumstreiber bleibt China, das rund 60% des Angebots stellt. Daten des nationalen Statistikamtes legen sogar einen zuletzt stärkeren Anstieg der chinesischen Produktion nahe als die des IAI. In den Lagerbeständen der LME, die seit Juni tendenziell gefallen sind, zeigt sich die Ausweitung des Aluminiumangebots bislang jedoch nicht, was auf eine robuste Nachfrage hindeutet. Dieses Bild wird durch die anhaltend hohen Aluminiumimporte Chinas gestützt. Die Commerzbank hält vor diesem Hintergrund die jüngste Erholung des Aluminiumpreises als gerechtfertigt. Die Commerzbank-Analysten gehen davon aus, dass die neuen von der Regierung in Peking angekündigten Stimulusmaßnahmen - unter anderem eine zusätzliche Schuldenaufnahme - dafür sorgen dürften , dass die Nachfrage im größten Absatzmarkt mindestens stabil bleibt, wenn nicht sogar noch etwas weiter anzieht.
El Niño - Stütze für den Kupferpreis?
Bei den Diskussionen über das Klima wurde bisher der El Niño-Effekt wenig angesprochen. Die Commerzbank-Spezialisten weisen darauf hin, dass sich dieses Wetterphänomen nicht nur auf die Agrarrohstoffe auswirkt, sondern auch auf andere Rohstoffe, wie z. B. auf den Öl-, Gas- und Kupferpreis.
Sollte El Niño stark ausfallen, wie etwa im Jahr 2015, so kann dies zu milderen Wintertemperaturen in Teilen der USA, einem der weltweit größten Verbrauchsländer von Öl und Gas, führen. Dies wiederum drückt auf den Öl- und Gaspreis, da Haushalte weniger Öl und Gas verbrauchen, um ihre Gebäude zu heizen. Allerdings nehmen auf den Öl- und Gaspreis zahlreiche weitere Faktoren Einfluss, wie etwa der Krieg in der Ukraine und in Israel.
Ein Rohstoff, dessen Preis deutlich stärker von El Niño beeinflusst werden könnte, ist hingegen Kupfer. Chile, Peru und Australien sind drei der wichtigsten Produzentenländer und alle direkt betroffen. In der Vergangenheit führte El Niño dazu, dass aufgrund starker Regenfälle in Chile und Peru die Minenproduktion teilweise aufgrund von Erdrutschen und Überschwemmungen temporär eingestellt werden musste und der Transport beeinträchtigt wurde. Aufgrund dessen lässt sich ein Anstieg im Kupferpreis erwarten.
Andere Metalle wie Nickel und Eisen, welche etwa in Australien oder Südostasien abgebaut werden, sind in ihrer Produktion jedoch nicht oder eher positiv von den trockenen Bedingungen beeinflusst. Durch diese kommt es zu weniger Überschwemmungen und Stürmen, welche die Lieferkette beeinträchtigen. Hier lässt sich jedoch keine nennenswerte Preisänderung aufgrund von El Niño erwarten.
Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia