Gleiche Wettbewerbsbedingungen für die europäische Edelstahlindustrie

von Hubert Hunscheidt

Die Europäische Kommission hat heute zwei Verordnungen zur Ausweitung der geltenden Antidumping- und Ausgleichsmaßnahmen auf Einfuhren von kaltgewalzten Flacherzeugnissen aus nichtrostendem Stahl (SSCR) mit Ursprung in Indonesien auf Einfuhren von SSCR aus Taiwan, der Türkei und Vietnam veröffentlicht. EUROFER begrüßt die Ausweitung der Zölle und die Einführung von Einfuhrbestimmungen in Verbindung mit einer strengen Überwachung der Importe.

Mit den Durchführungsverordnungen der Europäischen Kommission wird der bestehende Antidumpingzollsatz von 19,3% auf Einfuhren von SSCR aus Taiwan und Vietnam und der bestehende Ausgleichszollsatz von 20,5% auf Einfuhren von SSCR aus Taiwan, der Türkei und Vietnam ausgedehnt. Die Untersuchungen, die zu diesen Maßnahmen geführt haben, wurden im August 2023 aufgrund zweier Anträge von EUROFER eingeleitet.

Die Europäische Stahlvereinigung (EUROFER) würdigt diese Ausweitung der Maßnahmen gegenüber SSCR aus Indonesien als einen weiteren wichtigen Schritt zur Wiederherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen für die europäische Edelstahlindustrie. „Die Untersuchung der Kommission hat bestätigt, dass eine erhebliche Umgehung durch Einfuhren aus Taiwan, der Türkei und Vietnam stattfindet“, sagte Axel Eggert, Generaldirektor der Europäischen Stahlvereinigung (EUROFER). „Die heute veröffentlichten Anti-Umgehungsmaßnahmen sind wichtig, um die volle Wirksamkeit der ursprünglichen Maßnahmen zu gewährleisten und zu verhindern, dass künstlich billige, gedumpte und subventionierte Halbzeuge (nichtrostende Brammen und warmgewalzte Coils) aus Indonesien ungehindert auf den europäischen Markt gelangen und die europäische Edelstahlindustrie gefährden.“

Angesichts der Schwere der festgestellten Umgehungspraktiken führt die Europäische Kommission neue Einfuhrbestimmungen ein. Sie wird insbesondere die Einfuhren aus Taiwan, der Türkei und Vietnam streng überwachen, um festzustellen, ob sie aus in Indonesien geschmolzenem und gegossenem Stahl hergestellt wurden. „Robuste Durchsetzungsmechanismen für die Überwachung und die Einfuhranforderungen sind unerlässlich. Die Kommission muss bereit sein, sofort zu reagieren und alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um jede Gefahr einer Umgehung zu beseitigen. Zu diesem Zweck beabsichtigt EUROFER, weiterhin eng mit der Kommission und den zuständigen Behörden in den Mitgliedstaaten zusammenzuarbeiten", schloss Eggert.

Quelle: EUROFER AISBL / Foto: marketSTEEL

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