Gienanth-Standorte werden Teil der DiHAG Integrated Foundry Group

von Hubert Hunscheidt

Die Geschäftsbetriebe mehrerer Gesellschaften der Gienanth-Gruppe am Hauptsitz in Eisenberg (Pfalz) sowie des Maschinenbauers Gienanth Zaigler MBA (Kulmbach) werden Teil der DiHAG Integrated Foundry Group (DiHAG). Darauf einigten sich die DiHAG sowie die Gienanth-Gruppe. Die Einigung sieht vor, dass alle rund 530 Mitarbeitende in Eisenberg und alle rund 80 Mitarbeitende in Kulmbach sowie die jeweiligen Unternehmensstandorte mit Wirkung zum 1. Juli 2024 (Kulmbach) beziehungsweise 10. Juli 2024 (Eisenberg) auf die DiHAG übergehen. Beide Seiten unterzeichneten die entsprechenden Kaufverträge am 27. Juni und 8. Juli 2024. Die Mitarbeiter wurden jeweils noch am selben Tag in einer Belegschaftsversammlung über den Verkauf informiert.

Der Einigung waren intensive Verhandlungen im Rahmen einer zielgerichteten Investorensuche vorausgegangen, die die Gienanth-Gruppe im Zuge ihres Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung angestoßen hatte. „Die Einigung mit DiHAG ist eine gute Nachricht für die Standorte und Regionen Eisenberg und Kulmbach sowie die gesamte Belegschaft der jeweiligen Unternehmensteile. Auf diese Weise sichern wir ihre Zukunft in einer starken Gießerei-Gruppe ab“, sagten die Gienanth-Geschäftsführer Torsten Stein und Stephan Vrublovsky. „Insbesondere war uns wichtig, dass wir die Arbeitsplätze an beiden Standorten erhalten und zukunftsfest machen können.“

Unterstützt wurden Stein und Vrublovsky bei der Investorensuche von der Beratungsgesellschaft Roland Berger sowie dem Restrukturierungsberater und Generalbevollmächtigten Dr. Jürgen Erbe von der Kanzlei Schultze & Braun. Die Eigenverwaltung und der Verkaufsprozess wurde von dem Sachwalter Dr. Jan Markus Plathner gemeinsam mit Christoph Enkler von der Kanzlei Brinkmann & Partner unterstützt. Die rechtliche Beratung des Verkaufsprozesses übernahm die Rechtsanwaltskanzlei Baker McKenzie federführend mit den Rechtsanwälten Joachim Ponseck und Prof. Dr. Artur M. Swierczok.

Für die Standorte Fronberg und Chemnitz dauern die Gespräche mit Investoren derzeit noch an. Die Gienanth-Gruppe geht aktuell davon aus, dass auch hier zeitnah die passenden Lösungen gefunden werden können.

Zur DiHAG Integrated Foundry Group mit Hauptsitz im sächsischen Coswig gehören acht traditionsreiche, aber zugleich moderne Gießereien in Deutschland, Polen und Ungarn. Die Gruppe stellt Gussprodukte im Eisen- und Stahlguss sowie in Kokillen gefertigte Produkte aus Eisen und Stahl her, beispielsweise Walzen für Stahlwerke. Kunden der DiHAG-Gruppe kommen aus den Bereichen Werkzeug- und Maschinenbau, Schienenverkehr, Bergbau, Windenergie, Baumaschinen, Eisen- und Stahlindustrie, Landmaschinen.

„Wir sehen in den nun übernommenen Teilen der Gienanth-Gruppe in Eisenberg und Kulmbach jeweils eine ideale Ergänzung unseres Portfolios, weil wir unsere Gruppe als Ganzes entlang der Wertschöpfungskette weiter diversifizieren. Die Kompetenz von Gienanth in Eisenberg im Handformguss von Motorblöcken und im vertikalen Maschinenformguss sowie von Zaigler in Kulmbach im Bereich der Metallbearbeitung erweitern unsere Gruppe und schaffen Möglichkeiten, die wir in dieser Form bisher nicht bieten konnten. Daher freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ein großes Know-how in unsere Gruppe einbringen werden“, sagt Christian Lüke, Geschäftsführer der DiHAG-Gruppe.

Über Gienanth

Der Unternehmenshauptsitz in Eisenberg (Pfalz) wurde bereits 1795 als Hammerwerk gegründet. Heute ist die Gienanth-Gruppe eine im Markt bestens etablierte Gießerei-Gruppe, die sich auf die Herstellung und Veredelung hochwertiger Eisengussteile im Maschinen- und Handformverfahren spezialisiert hat. Gienanth bietet seinen Kunden einbaufertige Produktlösungen aus Eisenguss für die Mobilitäts- und Maschinenbauindustrie sowie die dezentrale Energieversorgung mit bis zu 15 Tonnen Stückgewicht. Zu den wichtigsten Produktgruppen sowohl in Groß- als auch in Kleinserien gehören Gussteile für Pkws und Nutzfahrzeuge, Land- und Baumaschinen sowie Bahntechnik, außerdem Zylinderkurbelgehäuse und Anbauteile für Großmotoren sowie Maschinenbaukomponenten. Mit insgesamt rund 1000 Mitarbeitenden erwirtschaftet die Unternehmensgruppe einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro pro Jahr.

Über Schultze & Braun

Schultze & Braun ist ein führender Dienstleister für Insolvenzverwaltung und Beratung im Sanierungs- und Insolvenzrecht. Mit rund 500 Mitarbeitern an mehr als 30 Standorten in Deutschland und dem europäischen Ausland unterstützt Schultze & Braun Unternehmen vor Ort, bundesweit und international in allen rechtlichen, steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen.

Quelle: Schultze & Braun GmbH & Co. KG / Foto: marketSTEEL

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