Gewinneinbruch bei Dillinger Hütte

von Hans Diederichs

Der Grobblechmarkt blieb 2015 stark umkämpft und war wie bereits im Vorjahr von großen strukturellen Problemen gekennzeichnet. Ein aggressiver Verdrängungswettbewerb resultierte in einem enormen Erlös- und Margendruck, der sich im Jahresverlauf noch verschärfte und zu einem Umsatzrückgang bei der Dillinger Gruppe führte. Die rückläufigen Öl- und Gaspreise hatten zudem eine schwache Nachfrage auf dem Energiemarkt – Hauptabnehmermarkt für Produkte der Unternehmensgruppe – zur Folge. Der Bereich der Rohrbleche litt besonders unter dem schwachen Projektgeschäft auf dem Großrohrmarkt.

Die konsolidierten Umsatzerlöse sanken trotz höherer Absatzmengen aufgrund des niedrigen Erlösniveaus von 2,001 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,838 Milliarden Euro. Das konsolidierte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) belief sich auf 10 Millionen Euro (2014: 88 Millionen Euro), und das konsolidierte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erreichte 118 Millionen Euro (2014: 193 Millionen Euro).

„Dank günstiger Einsatzrohstoffe und der konsequenten Sparpolitik ist es der Dillinger Gruppe trotz Umsatzrückgang gelungen, operative Gewinne zu erzielen. Dies ist das Ergebnis großer interner Anstrengungen und zahlreicher Optimierungsmaßnahmen, bei denen wir auch weiterhin nicht nachlassen dürfen“, so der Sprecher des Vorstandes der Dillinger Hütte Fred Metzken bei der Jahrespressekonferenz.

Weiterhin angespannte Lage am Energiemarkt

Auf dem Grobblechmarkt rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer äußerst angespannten Lage. Es herrscht auch zu Beginn des Jahres 2016 ein aggressiver Verdrängungswettbewerb, niedrige Gas- und Ölpreise lähmen maßgeblich die Investitionen auf dem Energiemarkt, und die anhaltenden Überkapazitäten und hohen Importe drücken stark auf die Preise, die ein extrem niedriges Niveau erreicht haben. Die europäischen Grobblechhersteller erwarten vor dem Hintergrund der Umsetzung von Anti-Dumping-Maßnahmen seitens der EU-Kommission in der zweiten Jahreshälfte 2016 eine gewisse Erholung auf dem aus den Fugen geratenen Grobblechmarkt.

Eine vernünftige Weichenstellung der Politik in der Handels- und Klimapolitik sei daher für die Zukunft unerlässlich, so das Unternehmen. Schnelle Entscheidungswege zur Herbeiführung von Antidumping-Maßnahmen, faire Marktpraktiken und vergleichbare gesetzliche Anforderungen zur CO2-Minderung seien notwendig, um die Gefahr einer De-Industrialisierung in West-Europa zu verhindern.

Der neue Markenauftritt „Dillinger“, der erstmals bei der Jahrespressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert wurde, soll das Markenbild schärfen und die Kern-Markenwerte – Qualität, Zuverlässigkeit und Partnerschaftlichkeit – stärken.

Quelle: Dillinger Hütte; Vorschau-Foto: fotolia

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