Gemischtes Bild bei den LME-Aluminiumvorräten, Kupfer markiert neues 2-Jahreshoch

von Angelika Albrecht

Wie die Commerzbank-Analysten berichten, hat am Freitag die Londoner Metallbörse einen massiven Anstieg der LME-Aluminiumvorräte gemeldet: Der Zufluss von über 500 Tsd. Tonnen - ein Anstieg von knapp 90% - war der höchste seit Aufzeichnung der Reihe 1997; gut 425 Tsd. Tonnen wurden in ein an der LME registriertes Lagerhaus in Malaysia eingeliefert. Über den Hintergrund wird spekuliert: Laut Bloomberg mutmaßen Marktkreise, dass es sich um Lieferungen indischen Materials handelt, für das sich ein großes Handelshaus verantwortlich zeichnet. Sie könnten im Zusammenhang mit einem wichtigen Stichtag am Mittwoch stehen. In anderen Marktberichten wird auf ein mögliches Teilen von Mietkosten verwiesen - die Nachrichtenagentur Reuters verwies auf mögliche "Rent-Deals".

Derweil gibt eine andere Lagerstatistik der LME eher Entwarnung: So wurde im April ein deutlicher Abfluss bei den aus Russland stammenden Aluminiumvorräten registriert. Sie verringerten sich von 311,9 Tsd. Tonnen Ende März auf 116,3 Tsd. Tonnen. Mit knapp 90% an den gesamten LME-Aluminiumvorräten insgesamt hat sich der Anteil russischen Aluminiums aber kaum verringert. Seit der Verschärfung der amerikanischen und britischen Sanktionen am 13. April wurden keine Zuflüsse registriert.

Kupfer markiert neues 2-Jahreshoch

Der Kupferpreis markierte mit gut 10.220 USD je Tonne vorgestern ein neues 2-Jahreshoch. Nach einem Preisgewinn von fast 20% seit Jahresbeginn rückt das Rekordhoch von 10.845 USD je Tonne im März 2022 in greifbare Nähe. Nach Ansicht der Commerzbank-Rohstoffexperten ist es die Sorge vor einem sich langfristig aufbauenden Angebotsdefizit, welche die Preise nach oben treibt.

Dazu passt die jüngste Meldung der peruanischen Regierung: Sie berichtete für März einen leichten Rückgang der Produktion gegenüber Vormonat: Damit lag die Produktion im ersten Quartal allerdings noch immer 3,5% über Vorjahr: Peru ist im letzten Jahr zum drittwichtigsten Anbieter abgestiegen. Zudem könnten sich Hoffnungen auf eine baldige Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Kupfermine in Panama als verfrüht erweisen. Denn der gewählte Präsident verlangt vor möglichen Gesprächen vom kanadischen Betreiber der Mine, dass das Schiedsgerichtsverfahren bezüglich Entschädigungszahlungen wegen der Schließung fallengelassen wird.


Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

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