Gegen das Verbrenner-Aus und die einseitige Politik

von Hubert Hunscheidt

„Der Blockadevorstoß von Bundesverkehrs-Minister Volker Wissing ist ein überfälliger und mutiger Schritt im politischen Mainstream der Diskussion über künftige Antriebsformen in der Mobilität.“ Das erklärte Armin Gehl, Geschäftsführer des Verbandes autoregion e.V., einem rein privatwirtschaftlich finanzierten Interessenverband der Automotive-Branche in der Großregion. Autoregion ist natürlich auch für Umweltschutz und eine Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor, aber alle Zukunftsdiskussionen müssen ergebnisoffen geführt werden und beispielsweise auch synthetische Brennstoffe („E-Fuels“) für Verbrennungsmotoren oder synthetische Biotreibstoffe (HVO) auf der Basis von Bioabfällen als echte Alternative zulassen. „Daher unterstützen wir den Vorstoß Wissings und stehen voll dahinter“, sagte Gehl.

Bezüglich der Befürchtungen des Betriebsrates des Bosch-Werks in Homburg über ein mögliches, schleichendes „Aus“ für das Homburger Werk, hält Gehl die Angriffe auf das Unternehmen für kontraproduktiv in der gesamten aktuellen Diskussion. Anstatt Dauerangriffe auf Unternehmen erwartet Gehl, dass „die IG Metall endlich mal den Mut findet, die verantwortlichen Politiker und die EU-Kommission anzugehen und gegen das Verbrenner-Aus und die einseitige Politik der Zukunft der Mobilität scharf zu protestieren. Aber Fehlanzeige. Unternehmens-Bashing ist halt einfacher als der Versuch, auf politische Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen“, so Gehl. Im Saarland gehe es mittelfristig um den Wegfall von etwa 20.000 Arbeitsplätzen in der Zulieferbranche und hier erwarte autoregion ein tatkräftiges Engagement der Gewerkschaften als Interessenvertreter ihrer Mitglieder gegenüber der Politik.

Die bekannt schlechte Öko-Bilanz des Elektroautos verschlechtere sich zusehends weiter, stellte jüngst Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) fest. „E-Autos werden immer schmutziger“, so das Fazit des anerkannten Experten für Kolbenmotoren. Der Grund sei unter anderem, dass sich im Gefolge des Ukraine-Krieges und dem Ausfall von Energielieferungen der Strommix verändere und immer mehr fossile Brennstoffe zurückkämen, um die Energielücken zu schließen. Insofern verändere sich aufgrund des „Tankens“ an den Ladesäulen auch die Ökobilanz des E-Autos immer weiter zum Negativen.

Quelle: autoregion e.V. / Foto: Fotolia

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