Frauenanteil in Spitzen-Gremien zu gering

von Hans Diederichs

Eine ausgewogene Repräsentation von Frauen und Männern in den Spitzengremien der deutschen Wirtschaft bleibt in weiter Ferne. Das geht aus dem neuesten Managerinnen-Barometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hervor, das im aktuellen DIW Wochenbericht erschienen ist.

In den Vorständen der 200 umsatzstärksten Unternehmen lag der Frauenanteil Ende des Jahres 2015 bei gut sechs Prozent – ein Anstieg von weniger als einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Die Aufsichtsräte waren zwar zu immerhin fast 20 Prozent mit Frauen besetzt, allerdings hat sich die Dynamik gegenüber den Vorjahren sogar abgeschwächt.

„Die Entwicklung gleicht einem Ritt auf der Schnecke“, sagt Elke Holst, Forschungsdirektorin für Gender Studies im DIW Berlin. „Wenn das Tempo, mit dem die Frauenanteile steigen, weiterhin derart gering bleibt, wird es noch sehr lange dauern, bis eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern erreicht ist.“

Ginge es so weiter wie in den vergangenen zehn Jahren, würde es in den Top-200-Unternehmen den DIW-Berechnungen zufolge noch 86 Jahre dauern, bis genauso viele Frauen wie Männer im Vorstand sitzen. In den Aufsichtsräten wäre das immerhin in 25 Jahren geschafft. „Die Frauenanteile verharren also vor allem in den Vorständen noch immer auf einem extrem niedrigen Niveau“, sagt Anja Kirsch, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Personalpolitik der Freien Universität Berlin.

Quelle: DIW Berlin; Vorschau-Foto: fotolia

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