Forschungsfabrik für effiziente Energienutzung eröffnet

von Hans Diederichs

An der TU Darmstadt wurde am Mittwoch im Beisein von Staatssekretärin Brigitte Zypries und des Hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir die ETA-Modellfabrik eröffnet. Hier wird unter Realbedingungen und im Originalmaßstab erforscht und vermittelt, wie sich durch intelligente Vernetzung aller Gebäude- und Produktionskomponenten Energie in der Industrie noch effizienter nutzen lässt – mit großem Einsparpotenzial.

Mit dem Projekt setzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) einen neuen Akzent in der Forschungsförderung. Erstmals werden energetische Zusammenhänge einer gesamten Fabrik für die Forschung zugänglich. Das Besondere: Das Gebäude der ETA-Fabrik ist nicht bloß Hülle für die Produktionsanlagen, sondern integraler Teil davon.

Komplexes Zusammenspiel zwischen Maschinen und Gebäude

Dass dieses Konzept funktioniert, lässt sich auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt seit gestern anschaulich im Originalmaßstab verfolgen. Am Ende einer realen, im allgemeinen Maschinenbau typischen Produktionsprozesskette laufen Steuerscheiben für Hydraulikaxialkolbenpumpen vom Band. Maschinen und Gebäude arbeiten dabei zusammen und ermöglichen so eine besonders effiziente Energienutzung. 

So dient beispielsweise die Abwärme der Werkzeugmaschinen, die eigentlich verloren wäre, in der 550 Quadratmeter großen Maschinenhalle dazu, weitere Anlagen mit Wärme zu versorgen oder die Halle zu beheizen. Die ausgeklügelten Werkstoffe in der mit Kapillarmatten durchzogenen Fassade interagieren gleichsam mit der Außenwelt, so dass möglichst energiearm geheizt oder gekühlt werden kann. Auch die Teilsysteme Maschine, technische Infrastruktur und Gebäude sind hinsichtlich der Energieeffizienz optimiert, die Gebäudekonstruktion ist nahezu vollständig recyclebar.

Die Bauphase der ETA-Fabrik dauerte etwa 16 Monate. Rund 15 Millionen Euro kostete das Gesamtprojekt. Davon kamen 8 Millionen Euro vom Bund, 1,2 Millionen Euro vom Land Hessen und rund 2 Millionen Euro aus dem Budget der TU Darmstadt. Mit etwa 4 Millionen Euro beteiligten sich Partner aus der Industrie.

Quellen: BMWi, TU Darmstadt; Bild: Zur Eröffnung der ETA-Modellfabrik begrüßt TU-Präsident Hans Jürgen Prömel (links) Staatssekretärin Brigitte Zypries (Mitte) und den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (rechts). (Foto: Felipe Fernandes / TU Darmstadt)

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