Folge der Covid-19-Krise: Sinkender Umsatz
von Hubert Hunscheidt
SCHMOLZ + BICKENBACH hat heute um 17,1 % geringere Absatzmengen von 457 Kilotonnen im Vergleich zu 551 Kilotonnen im ersten Quartal 2019 gemeldet. Der Umsatz sank um 20,3 % von EUR 884 Mio. auf EUR 705 Mio. Die Finanzzahlen im ersten Quartal 2020 waren gezeichnet von einer anfänglich vorsichtigen Erholung, die durch die COVID-19-Krise drastisch unterbrochen wurde. Der durch Produktionsstillstände verursachte Nachfragerückgang zeigt sich in den reduzierten Absatzmengen und Umsatz. Das bereinigte EBITDA, das Konzernergebnis und der Free Cash Flow fielen negativ aus. Die Nettoverschuldung konnte im Vergleich zum Jahresende 2019 durch die erfolgte Refinanzierung um 23,7% reduziert werden.
Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2020
Im ersten Quartal 2020 wurde mit 457 Kilotonnen um 17,1 % weniger Stahl abgesetzt als im Vorjahresquartal mit 551 Kilotonnen. Dieser Rückgang war besonders ausgeprägt mit um 21,0 % geringeren Absatzmengen bei Qualitäts- & Edelbaustahl. Grund dafür ist der starke Nachfragerückgang aus der Automobilindustrie, der sich vor allem in dieser Produktgruppe auswirkt. In den beiden anderen Produktgruppen RSH-Stahl (rost-, säure- und hitzebeständiger Stahl) und Werkzeugstahl wurden zwar auch weniger Mengen verkauft als im gleichen Quartal des Vorjahrs, allerdings mit weniger starken Rückgängen von 3,2 % bzw. 10,8 %.
Der durchschnittliche Verkaufspreis je Tonne Stahl lag im ersten Quartal 2020 bei EUR 1'542 und war damit niedriger als im Vorjahresquartal mit EUR 1'605 je Tonne. Der Rückgang ist vor allem auf geringere Schrott- und Legierungszuschläge, aber auch auf niedrigere Basispreise zurückzuführen.
Die negative Preisentwicklung sowie die gesunkene Absatzmenge führten zu einem Umsatz von EUR 704,5 Mio., welcher um 20,3 % geringer als im Vorjahresquartal war. Der Rückgang fiel dabei am stärksten bei der Produktgruppe Qualitäts- & Edelbaustahl mit 31,5 % aus. Der Umsatz mit RSH-Stahl sank um 3,6 %, jener mit Werkzeugstahl um 15,7 %. Geografisch betrachtet musste in allen Regionen und Ländern ein zweistelliger Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal hingenommen werden.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020
Das Hauptaugenmerk von SCHMOLZ + BICKENBACH wird in 2020 verstärkt auf den kurzfristigen Liquiditätssicherungsmassnahmen liegen, um die COVID-19-Krise und den daraus resultierenden Nachfrageeinbruch vor allem in der Automobilindustrie sicher zu bewältigen. Im Rahmen der strukturellen Verbesserungen wird der Fokus auf der konsequenten Umsetzung des Turnaround-Plans liegen. Dabei stehen sowohl die Transformation und Sanierung von Ascometal, der Turnaround von Finkl Steel in Nordamerika, die Restrukturierung von Steeltec als auch Personalmassnahmen und operative Verbesserungen bei DEW im Vordergrund.
Angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten insbesondere auf Grund der COVID-19-Krise sind Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin mit einer hohen Unsicherheit behaftet.
Quelle und Foto: SCHMOLZ + BICKENBACH