Finnland: Keine Überraschungen zu erwarten

von Alexander Kirschbaum

Die finnische Wirtschaft wächst, die Arbeitslosenquote sinkt, der amtierende Präsident der Republik Finnland, Sauli Niinistö, wird den Wahlprognosen zufolge voraussichtlich wiedergewählt. Laut jüngsten Umfragen werden 60 bis 70 Prozent der Finnen am 28. Januar für Sauli Niinistö, der als Unabhängiger kandidiert, stimmen. Der zweitplatzierte Pekka Haavisto, Grüner Bund, liegt bei etwa 10 Prozent und Laura Huhtasaari, Basisfinnen, bei 5 Prozent.

"Der absehbare deutliche Sieg des amtierenden europafreundlichen Präsidenten wäre auch ein Sieg der EU-Befürworter, zumal der der finnische Präsident vor allem auch für die Außenpolitik des Landes zuständig ist. Laura Huhtasaari hingegen hatte sich im Wahlkampf für einen EU-Austritt Finnlands ausgesprochen. Niinistös Wiederwahl wäre gut für finnische und deutsche Unternehmen gleichermaßen", erklärt Marc Lehnfeld, Finnland-Experte von Germany Trade & Invest in Helsinki. Denn Deutschland ist Finnlands wichtigster Handelspartner: 16,9 Prozent der finnischen Importe stammen aus Deutschland. Im Gegenzug gingen 13,1 Prozent der Exporte 2016 nach Deutschland, Tendenz in beide Richtungen steigend.

Finnlands Bruttoinlandsprodukt ist 2017, so die jüngsten Schätzungen, um 3,3 Prozent gewachsen, 2018 sollen es 2,7 Prozent werden. Finnische Unternehmen arbeiten heute in vielen modernen Nischenmärkten sehr erfolgreich. Beispiele sind die autonome Schifffahrt oder maritime Technologien insgesamt. Die Start-Up-Szene ist sehr aktiv, das Thema Smart-Cities von zentraler Bedeutung. "Doch auch der Bergbau, sozusagen ein Klassiker, bietet deutschen Zulieferern große Chancen. Fünf Projekte sind hier in Vorbereitung, Millioneninvestitionen geplant. Der finnische Markt ist natürlich nicht riesig", sagt Marc Lehnfeld. "Er zeichnet sich aber vor allem durch seine große Vielfalt und Innovationsfähigkeit aus und ist deswegen so attraktiv."

Quelle: GTAI  Vorschau-Foto: Im Herzen von Helsinki (Foto: Birgit Winter/pixelio.de)

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