Finanzierung für größtes Grüner-Wasserstoff-Projekt der Welt
von Hubert Hunscheidt
Die Anlage wird nach ihrer für 2026 geplanten Fertigstellung mit eigenen Wind- und Solarparks in industriellem Maßstab grünen Ammoniak mit einer bislang beispiellosen Jahresproduktion von 1,2 Millionen Tonnen herstellen.
Rund 6,1 Mrd. USD des Gesamtinvestitionsvolumens von mehr als 8,4 Mrd. USD werden als Fremdkapital von einem großen Konsortium aus insgesamt 23 internationalen und regionalen Banken und saudischen Staatsfonds bereitgestellt. Die KfW IPEX-Bank ist mit 325 Mio. USD daran beteiligt. Ihr Anteil dient zu einem großen Teil der Finanzierung der Elektrolyseure, die von ThyssenKrupp Nucera mit einer großen Wertschöpfung aus Deutschland zugeliefert werden; dieser Teil ist mit einer Deckung der deutschen Exportkreditversicherung EulerHermes versehen. In der Gesamtfinanzierung fungiert die KfW IPEX-Bank als EulerHermes-Koordinator und Agent.
Hinter dem Kreditnehmer NEOM Green Hydrogen Company (NGHC) steht ein Joint Venture von ACWA Power, Air Products und NEOM.
Die Elektrolyseure des renommierten deutschen Herstellers ThyssenKrupp Nucera stellen eine zentrale Komponente des Projekts dar. Bereits die einzelnen Einheiten sind mit jeweils 20 MW die größten Elektrolyseure, die je gebaut wurden. Die Gesamtleistung der Anlage von 2.200 MW wird durch die Zusammenschaltung von insgesamt 110 solcher Einheiten erreicht.
"Die zuverlässige Produktion großer Mengen Grünen Wasserstoffs spielt eine Schlüsselrolle für die globale Dekarbonisierung und Transformation zur Klimaneutralität." sagt Dr. Velibor Marjanovic, Mitglied der Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank. "Wir freuen uns, mit unserer Finanzierung deutscher Spitzentechnologie zu diesem absoluten Leuchtturmprojekt beitragen zu können und untermauern damit unseren Anspruch, globale Projekte der Energiewende sowie den Export europäischer Technologien voranzutreiben."
Das Projekt umfasst sämtliche Komponenten eines integrierten Projekts zur langfristigen Herstellung von klimaneutralen grünen Ammoniak in großen Mengen: Von der Erzeugung der Erneuerbaren Energien mittels eigener Solar- und Windparks - für die im Projektgebiet vorteilhafte Standortbedingungen herrschen - über die Errichtung von Stromleitungen und Batteriespeichern, der Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse und zu dessen Umwandlung in leichter verschiffbares Ammoniak mittels Ammoniaksynthese, bis zur Zwischenlagerung und Übergabe der Produkte zur Verschiffung für den Export nach Europa und Asien.
Über die KfW IPEX-Bank
Die KfW IPEX-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die Export- und Projektfinanzierung. Mit der Strukturierung mittel- und langfristiger Finanzierungen für deutsche und europäische Exporte, Infrastrukturinvestitionen und Rohstoffsicherung sowie Umwelt- und Klimaschutzprojekte auf der ganzen Welt unterstützt sie heimische Unternehmen der industriellen Schlüsselsektoren auf den globalen Märkten. Als Transformationsbank finanziert sie Zukunftstechnologien, um den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft - in allen drei Dimensionen Wirtschaft, Umwelt und Soziales - zu begleiten. Mit anspruchsvollen Sektorleitlinien für CO2-intensive Sektoren stellt die KfW IPEX-Bank die Kompatibilität ihrer Finanzierungen mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens sicher. Mit ihrem THG-Accounting verfolgt sie das Ziel, ein treibhausgasneutrales Portfolio bis 2050 zu erreichen. Sie verfügt über eine umfassende Branchen-, Strukturierungs- und Länderkompetenz, sie übernimmt in Finanzierungskonsortien führende Rollen und bindet andere Banken, Institutionelle Investoren und Versicherungen aktiv ein. Sie wird als rechtlich selbständiges Konzernunternehmen geführt und ist in den wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt vertreten.
Quelle: KfW IPEX-Bank / Foto: thyssenkrupp Nucera