Familienunternehmen profitieren von ihrer Exportstärke

von Alexander Kirschbaum

Deutschlands große Familienunternehmen verdienten etwa jeden dritten Euro im vergangenen Jahr durch die Ausfuhr von Waren und Dienstleistungen. Das zeigt die Studie "Die größten Familienunternehmen in Deutschland", die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Bank gemeinsam mit dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn jährlich veröffentlichen. An der Umfrage nahmen rund 380 der 4.500 größten Familienunternehmen in Deutschland teil, die mindestens 50 Millionen Euro im Jahr umsetzen.

Frankreich wichtigster Absatzmarkt

Die USA haben im Vergleich zu 2011 China in der Rangliste der wichtigsten Exportländer überholt. Verteidigte Frankreich mit nahezu 35 Prozent seinen Spitzenplatz, liegen die USA heute auf Rang 2 (2011: Rang 3). China hingegen ist im Fünf-Jahres-Vergleich hinter Österreich auf Rang 4 zurückgefallen (2011: Rang 2). Grund hierfür dürfte das nachlassende Wachstum der chinesischen Wirtschaft sein. Auch Russland verlor angesichts der politischen Spannungen und EU-Sanktionen an Bedeutung. "Der Mittelstand schaut natürlich auf geopolitische Entwicklungen. Ob sich die erfolgreiche Internationalisierung des Mittelstands fortsetzt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob Handelshemmnisse zunehmen", so Stefan Bender, Leiter Firmenkunden Deutschland bei der Deutschen Bank.

EU existenziell wichtig

Größtes Absatzfeld für die größten deutschen Familienunternehmen bleibt der europäische Binnenmarkt. 71 Prozent der wichtigsten Exportmärkte der Familienunternehmen liegen auf ihrem Heimatkontinent, wie die Studie zeigt. Knapp sechs von zehn der wichtigsten Handelspartner sind Mitglieder der EU. "Der offene Zugang zu internationalen Märkten ist essenziell. Der Brexit, aber auch die immer unruhigere Nachbarschaft Europas sorgen aber mittlerweile für große Verunsicherung", sagt Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung.

Quelle: BDI  Vorschau-Foto: Fotolia

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