Fünf Maßnahmen vermeiden Produktionsstau im Stahlwerk
von Hubert Hunscheidt
Müssen Stahlwerke ihre Produktion aufgrund von beschädigten Maschinen anhalten, führt dies grundsätzlich zu massiven finanziellen Einbußen. Wann sie den Betrieb wieder aufnehmen können, hängt dabei stark von der Teileverfügbarkeit ab. Um derartige Schwierigkeiten zu vermeiden, sollten die Betriebe daher auf präventive Maßnahmen setzen und die Langlebigkeit ihrer Maschinen sicherstellen.
"Die Verantwortlichen der Stahlwerke können neben der regelmäßigen Wartung durch mehrere Methoden aktiv dafür sorgen, dass die Gefahr eines Produktionsstopps minimiert wird", erklärt Maschinenbauexperte Markus Kern. Fünf Maßnahmen, die in Stahlwerken zwingend umgesetzt werden sollten, können die Lebensdauer der Maschinen verlängern.
Ausgebildete Mitarbeiter in Stahlwerken
Als häufigster Grund für einen Spindel-Crash in der Stahlindustrie gilt ein Bedienungsfehler. Für Stahlwerke ist es daher äußerst wichtig, die entsprechenden Mitarbeiter sorgfältig auszuwählen und sie regelmäßig im Umgang mit den Maschinen zu schulen.
Durchgehende Überwachung der Maschinen
Damit Stahlwerke ihre Produktion nicht plötzlich anhalten müssen, sollten die Spindeln aller Maschinen in regelmäßigen Abständen begutachtet werden. Hierfür sollten die Verantwortlichen unter anderem sicherstellen, dass die Kühleinheiten sauber und der Öl- und Kühlmitteldruck sowie die Drehzahlen richtig eingestellt sind. Ferner empfiehlt es sich, in Abständen von vier Monaten die Drehdurchführung zu begutachten und gegebenenfalls einen Austausch vorzunehmen.
Reparatur besser als Ersatzmodell
In Stahlwerken sollten die Spindeln der Maschinen unter keinen Umständen bis zum letzten Moment genutzt werden. Vielmehr sollten die Verantwortlichen schnellstmöglich eine Reparatur in die Wege leiten, wenn sie verdächtige Geräusche oder verminderte Präzision feststellen. Insbesondere bei Spindeln ist die Reparatur einem Austausch vorzuziehen, da sie dank verschiedener Optimierungsmöglichkeiten grundsätzlich eine längere Lebensdauer gewährleistet und die Umwelt schont.
Funktionstüchtigkeit von Spindeln sicherstellen
Für Stahlwerke ist es ratsam, regelmäßig einen Vor-Ort-Service mit der Begutachtung der Maschinenspindeln zu beauftragen. Auf diese Weise können Flutungen der Spindeln verhindert und mögliche Lagerschäden bereits frühzeitig erkannt werden. Zudem lassen sich die BCU-Werte, die Präzision sowie die Spannkraft überprüfen. Auch den Einbau der Spindeln sollten erfahrene Anbieter übernehmen, die alle Einbauparameter kennen und berücksichtigen.
Frühwarnsysteme zum Schutz der Maschinen
In modernen Maschinen finden sich häufig Frühwarnsysteme, die mögliche Lagerschäden erkennen und die Spindeln daraufhin abschalten können. Zudem analysieren sie die Werte der Maschinen und machen Fehleinstellungen ausfindig. Crasht eine Spindel trotz Schutzmaßnahmen, verringern Dämpfer die Wucht auf die Lager. Stahlwerke sollten allerdings beachten, dass diese Systeme fehlerhaft sein können, weshalb sie nicht auf menschliche Kontrollen verzichten sollten.
Über Markus Kern:
Als Geschäftsführer und Firmengründer der KERN GmbH hat Markus Kern über 30 Jahre praktische handwerkliche Erfahrung mit der Spindel und ein umfangreiches Wissen über Spindeltechnik. Bei der KERN GmbH geht es um eine ganzheitliche Instandsetzung, Optimierung und Modifikation von Spindeln, sodass Kunden des Unternehmens gerne von einer Tuning-Werkstatt sprechen. Dabei arbeitet das Unternehmen zu 100 Prozent herstellerunabhängig und kann bereits auf mehr als 14.000 reparierte Spindeleinheiten zurückblicken - von jedem bekannten Hersteller auf dem Markt. Die Laufzeitoptimierung der Spindeln und dazu erforderliche tiefgehende Ausfallanalysen, die zu einer enormen Kostenersparnis bei den Kunden führen, sieht das Unternehmen als seinen Schwerpunkt an. So konnte die Ausfallquote bereits bei mehr als 500 Kunden reduziert werden.
Quelle und Foto: KERN GmbH Spindel Full-Service