EWM-Award für Augmented-Reality-Assistenzsystem
von Alexander Kirschbaum
Augmented-Reality mit dem realen Schweißprozess verknüpfen – mit dieser Idee hat Alexander Atzberger die Fachjury des DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. – und der EWM AG überzeugt. Das Projekt des Nachwuchswissenschaftlers aus München wurde bei der Eröffnungsveranstaltung der Weltleitmesse Schweissen & Schneiden mit dem EWM-Award „Physics of Welding“ ausgezeichnet. Das Unternehmen fördert die Idee und ihre Realisierung mit einem Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro.
Der 27-jährige Nachwuchswissenschaftler der Universität der Bundeswehr München plant mit seinem Forschungsprojekt, den Wissenstransfer beim Schweißen zu vereinfachen. Der Ansatz ist, Bewegungen und Prozessparameter beim Schweißen über eine Augmented-Reality-Umgebung zwischen Anwendern auf der ganzen Welt in Echtzeit auszutauschen. Die Technologie ließe sich dann in zahlreichen Praxisfällen einsetzen: Dazu zählen neben der Aus- und Weiterbildung vor allem auch die Analyse und Optimierung der Schweißprozesse mit den Kunden. „Unser Ziel ist, das Schweißen so realitätsnah wie möglich aufzuzeichnen und die Erkenntnisse wie bei einem Assistenzsystem so präzise und einfach wie möglich zu darzustellen“, erklärt Alexander Atzberger.
Zukunftsweisender Forschungsansatz
Die Idee von Alexander Atzberger überzeugte die unabhängige Fachjury aufgrund ihrer Zukunftsfähigkeit auf Anhieb. „Für die Zukunft unserer Branche ist es wichtig, dass wir die Effizienz unserer Prozesse kontinuierlich weiterentwickeln und dabei auch den digitalen Wandel berücksichtigen“, erklärt Michael Szczesny, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der EWM AG.
Auch Dr.-Ing. Roland Boecking, DVS-Hauptgeschäftsführer, zeigt sich von Alexander Atzbergers Forschungsprojekt beeindruckt: "Wir fördern den fügetechnischen Nachwuchs und seine Ideen auf verschiedene Weise und natürlich bestimmt der Begriff „Industrie 4.0“ unsere Arbeit im Verband. Daher freue ich mich, wenn solche zukunftsträchtigen Ideen wie dieses Forschungsprojekt von jungen Leuten formuliert werden. Herr Atzberger greift ein aktuelles Thema auf, welches vor allem für unsere DVS-zugelassenen Bildungseinrichtungen eine Hilfe bei der Aus- und Weiterbildung ist. Wissen und Informationen weltweit beim Schweißen teilen zu können – die fügetechnische Fachwelt lebt gerade von solchen Ideen.“
Quelle: EWM Artikelfoto: v. l. n. r.: Prof. Dr. Michael Rethmeier (Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM)), Robert Stöckl (Vorstand Vertrieb der EWM AG), Alexander Atzberger (Gewinner des EWM-Awards), Rudi Cerne (Moderator). (Foto: EWM)