Europas Stahlarbeiter demonstrieren gegen Billigimporte
von Alexander Kirschbaum
Am Montag, 15. Februar 2016, werden von 11:30 bis 14:00 Uhr rund 4.500 Mitarbeiter aus 15 europäischen Stahlländern im Brüssler Europaviertel demonstrieren. Die Stahlarbeiter wenden sich gegen die drohende Verleihung des Marktwirtschaftsstatus an China. Würde die Europäische Union der Volksrepublik China im Dezember dieses Jahres den Marktwirtschaftsstatus zugestehen, dann wäre ein effektiver Handelsschutz gegen China in Zukunft praktisch unmöglich. Der Protest richtet sich darüber hinaus gegen die gedumpten Stahl-Importe aus China, die sich in den letzten anderthalb Jahren verdoppelt haben. Der europäische Stahlverband Eurofer in Brüssel organisiert diese Demonstration zusammen mit der Industrieallianz AEGIS.
Die Stahlindustrie in Deutschland wird laut der Wirtschaftsvereinigung Stahl mit knapp 1.500 Mitarbeitern die größte nationale Gruppe der Demonstranten stellen. Aus 16 deutschen Stahlstandorten kommen die Stahlarbeiter angereist. „Wir haben in Europa eine durch die Chinesen verursachte massive Importkrise. Die EU sollte deshalb die Handelsschutzinstrumente gegen die gedumpten chinesischen Stahlimporte so einsetzen, dass sie auch schnellstens wirken“, fordert Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf. Er wird ebenso an der Demonstration in Brüssel teilnehmen wie andere Vorstände und Manager aus der europäischen Stahlindustrie.
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Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl Vorschau-Bild: Glasfassade der Genaldirektion der Europäischen Kommission in Brüssel (Foto: Fluke/pixelio.de)
Hintergrundinformationen:
Warum Chinas Stahl zum Dauerproblem wird