Europäischer statistischer Monitor

von Hubert Hunscheidt

Während das BIP der EU im 2. Quartal 2024 sein stetiges Wachstum von rund 0,2 % beibehielt, was seiner Entwicklung seit dem 1. Quartal 2023 entspricht, ging die EU-Produktion im Dienstleistungssektor von einem historischen Höchststand im Juni 2024 zurück, gefolgt von einem Rückgang der Industrieproduktion und einer nur leichten Erholung des Einzelhandels im Juli 2024. Trotz des Abschwungs blieb die EU-Produktion im Dienstleistungssektor deutlich über dem Niveau von 2021, während die Industrieproduktion und der Einzelhandel nach wie vor gedämpft waren.

Betrachtet man die Veränderungen im Industriesektor gegenüber dem Vormonat, so zeigt sich, dass der Rückgang um 0,1 % im Juli 2024 den entsprechenden Anstieg im Vormonat ausgleichte und einen seit Jahresbeginn 2023 bestehenden leicht negativen Trend bestätigte. Dies trug im Juli 2024 zu einem Rückgang des Sektors um 1,7 % gegenüber dem Vorjahr bei, was jedoch unter dem im Juni verzeichneten Rückgang von 3,5 % lag.

Dagegen verzeichnete der Einzelhandel in der EU im Juli 2024 einen leichten Anstieg von 0,2 % gegenüber dem Vormonat und bestätigte damit eine relativ stabile Position seit Anfang 2024, wobei sich leichte Rückgänge mit moderaten Zuwächsen gegenüber dem Vormonat abwechselten. Breitere sektorale Schwankungen führten im Juli 2024 zu einem Wachstum von 0,4 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Produktion im Dienstleistungssektor in der EU schrumpfte im Juni 2024 um 0,9 %, nachdem sie im Vormonat um 0,2 % gestiegen war. Dieser Abschwung machte jedoch die erheblichen Zuwächse von März bis Mai 2024 nicht rückgängig, als der Dienstleistungssektor seinen historischen Höchststand erreichte. Darüber hinaus trugen die Schwankungen gegenüber dem Vormonat kumulativ zu einem moderaten, aber positiven Wachstum von 1,0 % im Juni 2024 gegenüber dem Vorjahr bei.

Trotz der monatelangen Stagnation in der Industrie und im Einzelhandel und des jüngsten Umfelds im Dienstleistungssektor erreichte die jährliche Inflationsrate in der EU im Juli 2,8 %. Im Euroraum, für den nun Daten für August vorliegen, sank die Inflationsrate auf 2,2 % und damit auf den niedrigsten Stand seit August 202.

Die wirtschaftliche Einschätzung in der EU hat sich im August 2024 weiter verbessert und damit den seit September 2023 anhaltenden positiven Trend untermauert. Ein Blick im Detail zeigt, dass der Anstieg im August auf das gestiegene Vertrauen in der Industrie, im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor zurückzuführen ist, während das Vertrauen der Verbraucher und des Baugewerbes leicht zurückgeht.

Quelle: Eurostat / Foto: marketSTEEL

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