Europa-Abgeordnete besucht ArcelorMittal

von Alexander Kirschbaum

„Wir brauchen in Europa einen funktionstüchtigen Emissionshandel, um dauerhaft Industrie-Emissionen zu reduzieren. Dafür ist es notwendig, dass die Industrie faire Bedingungen erhält.  Auch in den kommenden Jahren ist eine kostenlose Zuteilung von Zertifikaten für Branchen wie Stahl wichtig. Wir werden uns dafür einsetzen, dass der Emissionshandel so gestaltet wird, dass die Industrie in Deutschland – und Stahl spielt dabei in Nordrhein-Westfalen eine große Rolle – auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt“, erklärte Renate Sommer, CDU-Abgeordnete aus Nordrhein-Westfalen im Europaparlament, bei einem Besuch bei ArcelorMittal in Duisburg. Mit dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission zur Reform des Emissionsrechtehandels  drohen dem Stahlstandort Deutschland hohe Zusatzkosten, die zu einer Abwanderung der Stahlindustrie aus der EU führen könnten.

Im Gespräch mit Werkschef Paul Tetteroo und Country Manager André Körner diskutierte die Politikerin die angestrebte Reform des Emissionshandels ebenso wie die aktuelle Marktsituation in der EU, die von steigenden chinesischen Billig-Importen gekennzeichnet ist. Staatliche Subventionen, Nachfrageeinbruch in China sowie massive Überkapazitäten führen dazu, dass chinesische Anbieter ihre Stähle in Europa zu einem Preis weit unterhalb der Herstellungskosten anbieten. Zudem möchte die Volksrepublik China den Marktökonomiestatus verliehen bekommen. Würde die EU das Land als Marktwirtschaft vor der WTO anerkennen, hätte kein europäischer Stahlhersteller mehr die Möglichkeit, gegen unfaire Importe vorzugehen.

„Anti-Dumping-Maßnahmen in der EU müssen schneller greifen, damit unfaire Importe keine Chance mehr haben. Zudem muss klar sein, dass der Marktwirtschaftsstatus für China keine Option ist, solange das Land die Bedingungen nicht erfüllt – und das ist nicht der Fall“, so André Körner.

Quelle: ArcelorMittal  Vorschau-Foto: ArcelorMittal

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