Eurofer kritisiert Chinas Einstieg in Serbien

von Hans Diederichs

Am Freitag besuchte der Chinesische Präsident Serbien. Der chinesische Stahlkonzern Hebei Iron & Steel hatte zuvor Serbiens größten Stahlhersteller Zelezara Smederevo erworben. Der europäische Stahlverband Eurofer nahm dies zum Anlass, Chinas Mangel an Fortschritt bei der Umsetzung der WTO-Kriterien zur Erreichung des Marktwirtschaftsstatus' zu kritisieren. Der Erwerb eines Stahlherstellers in einem EU-Beitrittsland sei vor diesem Hintergrund negativ zu bewerten.

Export von Marktverzerrungen

„Die chinesische Regierung drängt die Unternehmen des Landes dazu, Übernahmen in Auslandsmärkten durchzuführen. Das wurde bereits beim G7-Treffen im Mai kritisiert. Auslandsinvestitionen sind der EU und ihren Nachbarn im Grunde willkommen, allerdings nur zu fairen, unverzerrten Marktbedingungen“, sagte Eurofer-Generaldirektor Axel Eggert. Hebei Iron & Steel sei ein reines Staatsunternehmen, so Eggert weiter. Durch die Übernahmepraxis erhalte China leichteren Zugang zu ausländischen Märkten, schirme seine nationalen Champions aber erfolgreich gegen den Übernahmedruck aus dem Ausland ab.

Derzeit erfülle China vier der fünf EU-Kriterien für eine Marktwirtschaft nicht und das obwohl das Land gleichzeitig eine Überkapazität von 400 Megatonnen in der Stahlerzeugung aufrechterhalte. „Dieser jüngste Kauf führt nur erneut die Probleme vor Augen, die durch Chinas nicht-marktwirtschaftliches Handeln entstehen. Sie werden dadurch verschlimmert, dass China diese Handlungsweisen durch staatlich gedeckte Maßnahmen ins Ausland zu übertragen versucht,“ fügte Eggert hinzu.

Quelle: Eurofer; Vorschau-Bild: fotolia

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