EU-Mitglieder erhöhen Druck auf Brüssel

von Hans Diederichs

Die Regierungen von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Belgien, Polen und Luxemburg forderten die EU-Kommission in einem am vergangenen Freitag versandten Brief dazu auf, endlich stärkere Maßnahmen gegen den billigen Importstahl aus China zu ergreifen. Das berichtete die Financial Times in ihrer Samstagsausgabe.

In dem Brief heißt es laut Financial Times, die EU-Kommission könne "nicht passiv bleiben, wenn steigender Arbeitsplatzabbau und Stahlwerksschließungen zeigen, dass es ein erhebliches und unmittelbares Risiko gibt, dass der Europäische Stahlsektor zusammenbricht." Die EU-Kommission sollte daher vollen Gebrauch von dem ihr zur Verfügung stehenden Arsenals an Handelschutzmaßnahmen machen.

Lakshmi Mittal, CEO und Hauptaktionär des größten Stahlunternehmens der Welt, sagte am Freitag gegenüber der London Times, dass der Billigstahl aus China in der Tat eine Bedrohung darstelle. Sein Unternehmen durchlebe derzeit "sehr herausfordernde Zeiten". ArcelorMittal hatte am Freitag einen Rekordverlust von 7,9 Milliarden US-Dollar vermeldet.

Das Chinesische Wirtschaftsministerium reagierte auf die europäischen Vorwürfe des Preisdumpings mit dem Hinweis, die EU möge ihren Verpflichtungen aus den internationalen Übereinkünften nachkommen und den Fall der Welthandelsorganisation WTO vorlegen. China sei gerne bereit, mit den anderen WTO-Mitgliedern über ein "faires, gerechtes und vorhersagbares internationales Marktumfeld zu diskutieren", berichtete die Nachrichtenagentur Reuters aus Peking.

Quelle: marketSTEEL; Vorschau-Foto: Schmuttel  / pixelio.de

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