EU fördert Produktion von grünem Wasserstoff

von Hubert Hunscheidt

Das Fördervolumen für die Errichtung einer 300-MW-Produktionsanlage mit der Hochtemperatur-Elektrolyse-Technologie SOEC (Solid Oxide Electrolyzer Cell) des Anbieters von weltweit führender Elektrolyse-Technologie kann bis zu 36 Mio. Euro erreichen.

Die Fördermittel aus dem EU-Innovationsfonds sind dafür vorgesehen, dass thyssenkrupp nucera mit der zu errichtenden SOEC-Produktionsanlage die Industrialisierung der vom Fraunhofer IKTS lizensierten hocheffizienten SOEC-Technologie weiter vorantreiben kann. In einem weiteren Schritt werden die Details mit der EU geklärt. Der EU-Innovationsfonds unterstützt besonders klimafreundliche Projekte aus den Bereichen Energieeffizienz und Erneuerbare Energien sowie Forschung und Innovation.

„Die EU setzt mit ihrer Entscheidung zur Förderung des Baus der SOEC-Produktionsanlage ein wichtiges Signal. Denn die Hochtemperaturelektrolyse-Technologie ist dank des hohen Wirkungsgrads und der großen Kosteneffizienz eine für die Herstellung von grünem Wasserstoff zukunftsweisende Elektrolyse-Technologie. Sie wird es Unternehmen in naher Zukunft ermöglichen, einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten“, sagte Dr. Werner Ponikwar, CEO thyssenkrupp nucera.

Vor dem Start der 300 MW-SOEC-Produktionsanlage soll eine Pilotanlage mit 8 Megawatt installierter Leistung in der ersten Jahreshälfte 2025 ihren Betrieb aufnehmen. In Arnstadt in Thüringen sollen die  Elektrolyse-Stacks als die wichtigste Kernkomponente der Hochtemperaturelektrolyse-Anlage in zunächst kleiner Stückzahl hergestellt werden. „Die Hochskalierung der Produktion der SOEC-Stacks ermöglicht es thyssenkrupp nucera, die Technologie und Markführerschaft in der zukunftsweisenden SOEC-Technologie zu erreichen“, sagt Professor Dr. Alexander Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer IKTS.

Die SOEC-Stack-Technologie basiert auf sauerstoffionenleitenden keramischen Festelektrolyten, die im Siebdruckverfahren mit zwei Elektroden bedruckt werden und dann mit chrom-basierten Interkonnektoren verbunden werden. Diese chrom-basierte Legierung ist besonders für sehr hohe Temperaturen geeignet. Die weitere Kooperation bei Forschung und Entwicklung ist essentiell für die weitere Industrialisierung der SOEC-Technologie.

thyssenkrupp nucera und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS  haben im März dieses Jahres eine strategische Partnerschaft unterzeichnet. Gemeinsam arbeiten sie seither daran, die hochinnovative Hochtemperatur-Elektrolyse (SOEC) zur Marktreife voranzutreiben. In mehr als 20 Jahre dauernden umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten hat das renommierte Fraunhofer IKTS die Grundlagen für die SOEC-Technologie erarbeitet und damit die notwendigen Vorarbeiten im Hinblick auf eine Industrialisierung dieser Elektrolyse-Technologie durchgeführt. thyssenkrupp nucera und Fraunhofer IKTS arbeiten jetzt gemeinsam daran, die weiteren Schritte bei der Hochtemperatur-Elektrolyse (SOEC) hin zur industriellen Anwendung zu machen.

Die SOEC-Technologie bietet Unternehmen eine sehr hohe Energieeffizienz. Davon können insbesondere Industrien mit einer Produktion profitieren, bei der industrielle Abwärme entsteht, wie zum Beispiel  der Stahlindustrie. Die Nutzung dieser Abwärme bei der Hochtemperatur-Elektrolyse senkt den Stromverbrauch deutlich und macht so diese Elektrolyse-Technologie zu einer wichtigen Technologie für Anwender im Portfolio von thyssenkrupp nucera.

Quelle und Foto: thyssenkrupp nucera AG & Co. KGaA

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