Erster Strom vom Offshore-Windpark Gode Wind 3 von Ørsted

von Hubert Hunscheidt

Mit der Installation der ersten Windkraftanlage nimmt das Offshore-Windprojekt Gode Wind 3 von Ørsted weiter Formen an. Die erste 11-Megawatt Anlage wurde am 23. April im Baufeld, rund 32km vor der Insel Norderney, durch das neu aufgerüstete Errichterschiff Wind Osprey von Cadeler installiert. Gestern wurde durch die Anlage nun auch erstmals Strom produziert und in das Übertragungsnetz eingespeist. Das neue Turbinenmodel stammt von Hersteller Siemens Gamesa Renewable Energy. Die ‘SG 11.0-200 DD‘ ist mit einer Nennleistung von 11 Megawatt und einem Rotordurchmesser von 200 Metern die aktuell größte Anlage in der deutschen Nordsee. Zusätzlich werden in den kommenden Wochen 22 weitere Anlagen im Windpark errichtet und in Betrieb genommen. Neben Cadeler wird die Installation zu gleichen Teilen auch durch das Unternehmen Seaway7, mit deren Installationsschiff Seaway Ventus, durchgeführt.

Jörg Kubitza, Geschäftsführer von Ørsted in Deutschland: „Mit dem ersten eingespeisten Strom aus Gode Wind 3 bringen wir die Transformation in Deutschland weiter voran. Das Projekt ist gelebte Energiewende, eine echte europäische Kooperation, mit internationalen Zulieferern und Partnern. Mich freut, dass insbesondere auch unsere deutsche Lieferkette eine wichtige Rolle dabei spielt, den Windpark zu realisieren. Für den künftigen Offshore-Wind-Ausbau in Deutschland steht unsere Branche allerdings vor großen Herausforderungen, die es schnellstmöglich anzugehen gilt. Produktions- sowie Hafenkapazitäten müssen jetzt sinnvoll ausgebaut werden, damit wir die hohen Ausbauziele gemeinsam erreichen können.“

Matthew Margarian, verantwortlicher Ørsted-Projektmanager für die Gode Wind 3 Windkraftanlagen: „Es ist ein toller Erfolg, gemeinsam mit unseren Partnern die bisher größte Windkraftanlage in deutschen Gewässern zu errichten und jetzt den ersten Strom einspeisen zu können. Mit diesem Meilenstein läuten wir die nächste Generation von Offshore-Windparks in Deutschland ein. Die neue Turbinengeneration ermöglicht es uns noch effizienter und großvolumiger grünen Strom zu produzieren.“

Martin Gerhardt, Geschäftsführer Siemens Gamesa in Deutschland: „Wir freuen uns, dass wir mit Windenergieanlagen aus unserem europäischen Fertigungsnetzwerk einen großen Beitrag leisten können, bezahlbar, sauber und sicher Energie in der Nordsee produzieren und gleichzeitig vor Ort Wertschöpfung und Arbeitsplätze generieren zu können.“

Jordi Francesch, Geschäftsführer Renewable Energy Investments bei Nuveen Infrastructure, sagt: „Die erfolgreiche Installation der ersten Turbine ist ein wichtiger Meilenstein für Gode Wind 3, für die deutsche und europäische Energiewende und für Nuveen Infrastructure und unser dauerhaftes Engagement für erneuerbare Energien. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern und durch den Einsatz der leistungsstärksten und größten kommerziellen Turbine in deutschen Gewässern unterstreicht der heutige Tag unser anhaltendes Bestreben, eine Vorreiterrolle bei innovativen Investitionsentscheidungen einzunehmen, die einen langfristigen und nachhaltigen Wert für die Gesellschaft, die Umwelt und die Investoren schaffen."

Der in Gode Wind 3 generierte Strom wird in die parkeigene Offshore-Umspannstation eingespeist, von wo er dann an die Konverterstation des Übertragungsnetzbetreibers TenneT weitergeleitet wird. Anschließend erfolgt der Transport zur niedersächsischen Küste, nach Hilgenriedersiel in Ostfriesland. Insgesamt hat Gode Wind 3 eine installierte Kapazität von 253 Megawatt. Der durch Gode Wind 3 erzeugte grüne Strom entspricht dem Verbrauch von einer Viertelmillion deutschen Haushalten. Eigentümer von Gode Wind 3 sind zu gleichen Teilen Nuveen Infrastructure und Ørsted.

Neue Turbinengeneration mit Wertschöpfung in Deutschland

Die neue Anlagengeneration bietet einen bis zu 40 Prozent höheren jährlichen Energieertrag im Vergleich zum Vorgängermodel mit 8 Megawatt Leistung. Die Gondeln („Nacelle“) der Windkraftanlagen wurden im Cuxhavener Werk des Herstellers Siemens Gamesa gefertigt. Sie bilden das Herzstück der Anlage, an dem die 97m langen Rotorblätter befestigt werden. Die Herstellung der Rotorblätter erfolgt am Siemens Gamesa Standort in Aalborg, Dänemark. Nach Vormontage im dänischen Esbjerg werden die Bauteile von dort in den Windpark verschifft. Neben den 23 Windkraftanlagen für Gode Wind, werden hier noch 83 weitere Anlagen für das unmittelbar anschließende Ørsted-Projekt Borkum Riffgrund 3 (913 MW) für die Installation vorbereitet. Für die Innerparkverkabelung der Anlagen kommen Verbindungskabel des Herstellers Prysmian Group zum Einsatz, die in Nordenham gefertigt wurden.

Ørsteds neue Projekte in Deutschland

Parallel zu Gode Wind 3 folgt in den kommenden Wochen auch der Installationsstart für die 83 Anlagen im Windpark Borkum Riffgrund 3. Die Projektstandorte liegen nahe der bestehenden Windparks des Unternehmens, Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2. Damit verdoppelt sich zukünftig die installierte Offshore-Windkraft-Kapazität von Ørsted in Deutschland auf rund 2,5 Gigawatt Leistung. Die vollständige Inbetriebnahme der beiden neuen Projekte wird für 2024 sowie 2025 erwartet. Wie für die bisherigen Offshore-Windparks von Ørsted, erfolgt der Betrieb und die Wartung vom ostfriesischen Norden-Norddeich und Emden aus.

Quelle und Foto: Ørsted Germany GmbH

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