Erreicht Chinas Stahlproduktion in diesem Jahr ihr Hoch?

von Alfons Woelfing

Wie die Commerzbank berichtet, fielen die letzten Wirtschaftsdaten aus China am Sonntag vor den Feiertagen enttäuschend aus. So lag der September-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe mit 50,8 auf dem niedrigsten Stand seit Februar. Womöglich zeigt sich darin die Ungewissheit durch den Handelskrieg mit den USA, weil vor allem die Erwartungskomponenten und die neuen Exportaufträge enttäuschten. Die schwache Konjunktur oder die Maßnahmen zur fiskalischen und geldpolitischen Unterstützung der Wirtschaft dürften dem Renminbi (CNY) zusetzen. Das wäre für die Metallimporte Chinas und die Metallpreise eher belastend.

Der „Hochpunkt von Stahl“ macht wieder die Runde, nachdem das australische Ministerium für Industrie, Innovation und Wissenschaft heute in seinem Quartalsbericht die Erwartung äußerte, dass Chinas Stahlproduktion in diesem Jahr mit 886 Mio. Tonnen ihr Hoch erreichen und im nächsten Jahr um 2,8% auf 861 Mio. Tonnen bzw. 2020 um weitere 2,2% auf 842 Mio. Tonnen sinken wird. Vor allem seien eine fallende Binnennachfrage, aber auch die Maßnahmen zur Kürzung der Produktionskapazitäten dafür verantwortlich. Wenngleich unprofitable Werke vom Markt genommen werden und mehr Schrott eingesetzt wird, sehen wir noch keine baldige Produktionswende. So dürften in diesem Winter nicht ganz so viele Stahlwerke in Nordchina ihren Betrieb einstellen wie im Vorjahr. Auf der Nachfrageseite sprechen die Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur und globale Infrastrukturprojekte ebenfalls gegen eine unmittelbare Wende.

Quelle: Commerzbank AG / Vorschaufoto: fotolia

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