Erhebliche Eintrübung bei der Salzgitter AG

von Hubert Hunscheidt

Der Salzgitter-Konzern verzeichnete im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020 nach jetzt vorliegenden, noch vorläufigen Zahlen -31,4 Mio. € Vorsteuerergebnis (Q1 2019: +125,9 Mio. €). Der hierin enthaltene Beitrag des Aurubis-Engagements (-18,7 Mio. €; Q1 2019: 50,2 Mio. €) fiel infolge von Bewertungseffekten aus Preisschwankungen von Edelmetallen negativ aus. Ohne diesen Einfluss lag das Quartalsergebnis des Salzgitter-Konzerns im Rahmen der Erwartungen des Kapitalmarktes (EBT:  -16 Mio. €). Der Außenumsatz reduzierte sich vor allem erlösbedingt auf 2,1 Mrd. € (Q1 2019: 2,3 Mrd. €).
 
Signifikante Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Auftragslage spürt das Unternehmen erst seit Mitte März, sodass sich die Ergebnisse der ersten drei Monate hiervon noch weitgehend unbeeinträchtigt zeigten. Die kommenden Quartale werden jedoch von den globalen Beschränkungen wirtschaftlicher Aktivitäten geprägt sein. Aus diesem Grund wird in weiten Teilen des Salzgitter-Konzerns, darunter auch in der größten Tochtergesellschaft, der Salzgitter Flachstahl GmbH, die Produktion ab Mai vorübergehend zurückgefahren und Kurzarbeit beantragt. Auf diese voraussichtlich notwendigen Schritte hatte die Unternehmensleitung bereits in am 2. April hingewiesen. Die Dauer der Maßnahmen hängt vom Fortgang der Corona-Krise ab.
 
Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet der Konzern ein negatives Vorsteuerergebnis in beträchtlicher, sehr wahrscheinlich dreistelliger Millionen-Euro-Größenordnung. Die Bandbreite denkbarer Szenarien ist derart groß, dass exakte Quantifizierungen aus aktueller Sicht überaus spekulativ wären.
 
Quelle und Vorschaufoto: Salzgitter AG

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