Ergänzung des Kerngeschäfts: Joint Venture für Produktion von Elektrolyseuren

von Hubert Hunscheidt

Das Unternehmen ist kürzlich in zwei strategische Joint Ventures eingestiegen: eines für die Herstellung von Elektrolyseuren, die ein Kernelement bei der Herstellung von grünem Wasserstoff bilden, und das zweite für die Entwicklung großer, grüner Wasserstoffprojekte. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Wasserstoff in den nächsten dreißig Jahren exponentiell um rund 700 Prozent steigen wird. Um bis 2050 das Ziel von Null Kohlenstoff zu erreichen, ist es erforderlich, dass der Großteil des Wasserstoffs durch erneuerbare Energien erzeugt wird.

José Luis Blanco, Vorstandsvorsitzender der Nordex Group, erläutert die Gründe für die Wasserstoff-Aktivitäten des Unternehmens: „Mit diesen zwei Joint Ventures etabliert sich die Nordex Group frühzeitig in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette und setzt gleichzeitig die Strategie des Unternehmens fort, sich auf einem niedrigen Risikoprofil zu bewegen.“

Joint Venture mit Acciona: Entwicklung von Projekten für grünen Wasserstoff

Das Joint Venture mit Acciona – Nordex H2 S.L. – wird Projekte für grünen Wasserstoff in Gebieten mit umfangreichen Onshore-Windressourcen entwickeln. Diese befinden sich in Regionen, die nicht an konventionelle Stromnetze angeschlossen sind und in denen grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten hergestellt werden kann. Dank der eigenen, langjährigen Kompetenz in der Projektentwicklung im Bereich Wind hat die Nordex Group bereits einen vielversprechenden Bestand an Projekten für grünen Wasserstoff in interessanten Regionen aufgebaut, zum Beispiel in den USA und Lateinamerika.

ACCIONA hat 50 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen der Nordex Group für 68 Mio. Euro erworben, die zu gleichen Teilen von der ACCIONA S.A. und ACCIONA Energía getragen werden, um die Weiterentwicklung und den Ausbau des Geschäfts zu finanzieren.

Mit einer angestrebten Entwicklungspipeline für erneuerbare Energien von 50 GW ist es das Ziel des Joint Ventures, Projekte zu entwickeln, die innerhalb der nächsten zehn Jahre jährlich 0,5 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff produzieren sollen. Die ersten Projekte sollen bis 2027 baureif sein.

Jedes der Projekte, deren Mindestgröße 1 GW installierte Leistung an erneuerbaren Energien betragen wird, soll durch strategische Vereinbarungen mit weiteren öffentlichen und privaten Unternehmen und Institutionen umgesetzt werden, die an Produktion oder Konsum von grünem Wasserstoff interessiert sind.

„Wir freuen uns sehr, diese Erfolge nun gemeinsam mit Acciona zu beschleunigen, einem starken Partner mit umfassender Erfahrung bei großen Infrastrukturprojekten“, sagt José Luis Blanco. „Dieses Joint Venture stärkt unser gemeinsames Engagement, einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Weltwirtschaft zu leisten.“

Joint Venture mit Sodena: Entwicklung von Elektrolyseuren für die Produktion von grünem Wasserstoff

Die zweite Initiative, „Nordex Electrolyzers“, zielt darauf ab, Elektrolyseure mit eigener Technologie zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten. Sowohl die Nordex Group als auch Sodena, ein öffentliches Unternehmen der Regierung von Navarra, werden in den nächsten fünf Jahren 15 Mio. Euro für diese Initiative bereitstellen, um die Entwicklung eines kommerziellen Prototyps und dessen ersten industriellen Einsatz voranzutreiben. Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Elektrolyseuren von heute noch sehr geringer Kapazität bis 2030 auf 400 GW steigen wird.

Die Nordex Group im Profil

Die Gruppe hat rund 44 GW Windenergieleistung in über 40 Märkten installiert und erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von EUR 5,7 Mrd. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 9.000 Mitarbeiter. Zum Fertigungsverbund gehören Werke in Deutschland, Spanien, Brasilien, den USA, Indien und Mexiko. Das Produktprogramm konzentriert sich auf Onshore-Turbinen vor allem der 4- bis 6,X-MW-Klasse, die auf die Marktanforderungen von Ländern mit begrenzten Ausbauflächen und Regionen mit begrenzten Netzkapazitäten ausgelegt sind.

Quelle und Foto: Nordex SE

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