Erfolgreiches Halbjahr für deutsche Automobilindustrie
von Alexander Kirschbaum
Deutscher Pkw-Markt wächst kräftig
Schon im vergangenen Jahr konnte die deutsche Automobilbranche ein deutliches Plus verzeichnen und der bisherige Verlauf in diesem Jahr zeigt, dass es positiv weitergeht. Der Inlandsmarkt ist im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf 1,73 Millionen Einheiten gestiegen. Für das Gesamtjahr prognostiziert der Verband der Automobilindustrie (VDA) einen Zuwachs von 3,3 Millionen verkauften Fahrzeugen, wie VDA-Präsident Matthias Wissmann heute bei der Halbjahres-Pressekonferenz in Berlin bekannt gab.
"Wenn es konjunkturell einigermaßen gut läuft, dann läuft auch die Automobilindustrie recht gut. Wenn dann noch die Zinsen niedrig sind und die Reallöhne positiv, wie wir es gegenwärtig in Deutschland und Europa erleben, dann haben wir ziemlich viel Rückenwind", so Wissmann. Auch der weltweite Pkw-Markt bleibt auf Wachstumskurs. So stieg der Absatz in China in den ersten fünf Monaten um zehn Prozent auf 8,9 Millionen Einheiten, vor allem durch den sehr guten Verkauf von SUVs. Diese Entwicklung ist auch in den USA zu beobachten. Der Light-Vehicle-Absatz ist hier bis Juni um gut ein Prozent auf 8,6 Millionen Einheiten angewachsen. In Westeuropa konnte der Neuwagenabsatz um neun Prozent auf 6,1 Millionen Fahrzeuge gesteigert werden.
"Weil das Bild so ist, dass die drei großen Automobilmärkte positiv laufen, werden wir vermutlich auf dem Weltmarkt 2016 über 80 Millionen Fahrzeuge verkauft sehen. Da wir daran einen nennenswerten Anteil haben, ist es ein gutes Signal für die deutsche Automobilindustrie", so Wissmann weiter. Des Weiteren verkündete der VDA-Präsident heute einen neuen Höchststand von verkauften Diesel-Fahrzeugen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2016 in Deutschland 812.000 Diesel-Pkw neu zugelassen.
Großbritannien wichtiger Markt
Der VDA-Präsident ging bei der heutigen Pressekonferent auch auf die möglichen Folgen des Brexit ein. So müsse aus Sicht der Automobilindustrie alles getan werden, um den bislang ungehinderten Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen Großbritannien und den anderen EU-Ländern auch künftig zu ermöglichen. "Der Markt ist wichtig, weil rund 800.000 Fahrzeuge aus Deutschland nach Großbritannien exportiert werden und umgekehrt auch die Briten 75 Prozent ihres Autoexports nach Europa bringen, insofern hoffen wir natürlich, dass alles daran gesetzt wird, auch nach einem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union, den Freihandel zu sichern."
Quelle: VDA Vorschau-Foto: Fotolia, Artikelfoto: Matthias Wissmann (Quelle: VDA)