Erfolgreiches Geschäftsjahr mit positiven Ergebnissen

von Alfons Woelfing

Der Saarstahl-Konzern blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück, das von einem erneuten Anstieg der Umsatzerlöse und guten Ergebniszahlen gekennzeichnet ist. „Dank einer guten Nachfrage in unseren Kernsegmenten Stab und Draht ist der Konzernumsatz trotz leicht rückläufiger Versandmengen aufgrund einer guten Erlösentwicklung gegenüber dem Vorjahr auf Rekordhöhe gestiegen“, erläuterte Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand die Jahreszahlen. „In den letzten Monaten des Jahres ging die Nachfrage konjunkturbedingt zurück, allerdings blieb der Absatz über das gesamte Jahr hinweg auf hohem Niveau.“
 
Der für die Saarstahl AG relevante Stahlmarkt für Draht- und Stabprodukte ist nach wie vor durch Überkapazitäten geprägt, so dass der Mengen- und Preisdruck weiterhin groß ist. Als Anbieter von Stahlgüten im anspruchsvollen Qualitätsbereich konnte Saarstahl auch in 2018 von der Entwicklung der Automobilindustrie und weiterer Stahlverarbeiter, hier vor allem dem Allgemeinen Maschinenbau und der Bauindustrie, profitieren. Die außergewöhnlich hohe Nachfrage hielt bis zum Herbst an, so dass die Anlagen durchweg gut ausgelastet waren und die Rohstahlproduktion auf dem sehr hohen Niveau des Vorjahres gehalten werden konnte.
 
Bei der Saarschmiede stand das Geschäftsjahr 2018 nach der abgeschlossenen Neustrukturierung im Zeichen der Ausrichtung auf neue Geschäftsfelder – wie der Allgemeine Maschinenbau, Sonderwerkstoffe, Werkzeugstahl – und die Konsolidierung im Bereich Energiemaschinenbau. Der Schmiedemarkt blieb auch 2018 äußerst angespannt. Die Belegschaft wurde Ende 2017 sozialverträglich um die Hälfte auf den heutigen Stand von 430 Mitarbeitern reduziert.
 
Zahlen des Saarstahl-Konzerns des Jahres 2018:
 
Die Rohstahlproduktion blieb auf unverändert sehr hohem Niveau und erreichte 2,782 Millionen Tonnen gegenüber 2,785 Millionen Tonnen im Vorjahr. Die Absatzmenge der Saarstahl AG (Draht- und Stab) ging um 4 % auf 2,431 Millionen Tonnen zurück (Vorjahr: 2,532 Millionen Tonnen).
 
Der Konzern-Umsatz konnte dank höherer Durchschnittserlöse nochmals um 3,6 % gesteigert werden und belief sich auf 2,528 Milliarden € – ein Rekord bei Draht und Stab – (Vorjahr: 2,440 Milliarden €). Deutschland ist für Saarstahl weiterhin der wichtigste Absatzmarkt, allerdings erfolgten die Umsatzzuwächse verstärkt in den Übrigen EU-Staaten (+ 11,5%) und den Drittländern (+ 5,6 %) (NAFTA, Asien, Rest der Welt).
 
Das Konzern-Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf 93 Millionen €  (Vorjahr: 110 Millionen €) und das EBITDA (EBIT vor Abschreibungen) auf 205 Millionen € (Vorjahr: 230 Millionen €).
 
Der Saarstahl-Konzern ist mit einer Gesamtbelegschaft von 6.384 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Vorjahr: 6.366) weiterhin einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region. Hinzu kommen 287 Auszubildende (Vorjahr: 289). Bei der Saarstahl AG erhöhte sich die Belegschaftszahl auf 4.340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 4.040). Die Belegschaftszahlen sind von der guten Auftragslage und der hohen Auslastung im Draht- und Stabbereich und der Übernahme zahlreicher Mitarbeiter der Saarschmiede geprägt.
 
Die Investitionen im Konzern beliefen sich auf rund 68 Millionen € (2017: 56 Millionen €). Dabei wurden die Arbeiten zur neuen Stranggießanlage S1 mit einem Investitionsvolumen  von 100 Millionen Euro vorangetrieben. Mit der konsequent an Industrie 4.0-Erfordernissen ausgerichteten Investition wird Saarstahl erneut den Benchmark bei Produktqualität und Kundenservice im Langprodukte-Bereich setzen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2019 geplant.
 
Der Konzern verzeichnete einen positiven operativen Cashflow von 97 Millionen € gegenüber - 23 Millionen € im Vorjahr. Der Saarstahl-Konzern verfügt mit 76,2 % über eine im Branchenvergleich weiterhin sehr gute Eigenkapital- und Finanzstruktur.
 
Verhaltene Aussichten für das Geschäftsjahr 2019
 
Die Prognosen für das begonnene Geschäftsjahr 2019 sind mit zahlreichen Unwägbarkeiten behaftet. Auf Basis einer geringeren weltweiten Steigerung der Wirtschaftsleistung wird sich auch die globale Stahlnachfrage in 2019 nur geringfügig positiv entwickeln und auch in der EU wird mit einer deutlichen Abschwächung der Stahlnachfrage gerechnet. Die Auswirkungen der globalen Konjunkturabkühlung und einer spürbar schwächeren Wirtschaftsaktivität in China haben sich bereits in den letzten Monaten 2018 bemerkbar gemacht und zu einem Rückgang der Nachfrage aus dem Automobilsektor und dem Allgemeinen Maschinenbau geführt.
 
Global betrachtet ist auch 2019 die Strukturkrise auf dem Stahlmarkt nicht gelöst und es bestehen weiterhin erhebliche Risiken für die Stahlkonjunktur. Ursachen sind die globalen Überkapazitäten, die dazu führen, dass zahlreiche Länder Stahl zu Dumpingpreisen anbieten. Aufgrund des weltweit zunehmenden Wirtschaftsprotektionismus ist zudem weiterhin mit erheblichen Umlenkungsströmen in den liberalen EU-Markt zu rechnen, die das sensible Preisgefüge destabilisieren können.
 
Saarstahl erwartet folglich ein herausforderndes Geschäftsjahr 2019. Vor dem Hintergrund der potenziellen Risiken und der damit verbundenen aktuellen konjunkturellen Situation ist 2019 mit einer stagnierenden Nachfrage in den für Saarstahl relevanten stahlverarbeitenden Branchen Automobil und Maschinenbau für die Stahlprodukte Draht und Stab zu rechnen.
 
Der Saarstahl-Konzern geht zwar von einer Erholung der Nachfrage im Laufe des Jahres aus, sieht sich gleichwohl in 2019 einem wesentlich höheren Druck auf der Kosten-/Margenseite ausgesetzt, der durch Erlössteigerungen nur eingeschränkt kompensiert werden kann. „Saarstahl verzeichnet aufgrund einer schwächeren Nachfrage der wichtigen Abnehmersegmente eine verhaltene Geschäftsentwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2019“, erläuterte Tim Hartmann die Entwicklung. „Wir rechnen für 2019 mit einem leicht schwächeren Konzern-Umsatz und unter der Maßgabe von konsequenten Anstrengungen auf der Kostenseite mit einem wiederum positiven Konzernergebnis.“
 
Quelle und Vorschaufoto: Saarstahl AG

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