EMAG bereitet sich auf den Wandel im Automobilbau vor

Salach - Der Markt im Bereich E-Mobilität wächst. Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Strategy Analytics prognostiziert einen Anstieg der Produktionszahlen von „elektrifizierten Fahrzeugen“ auf 25 % des Weltmarktes bis 2025. Was hierbei aber beachtet werden muss, ist zum einen, dass „elektrifiziert“ alle Formen von E-Mobilität mit einschließt, also Hybride, Brennstoffzellenantrieb und reine Elektrofahrzeuge, und zum anderen, dass die Märkte sehr heterogen sind. Man geht davon aus, dass ca. 50 % dieser Produktion auf China entfallen wird, die anderen 50 % auf den Rest der Welt.

Heterogene Märkte bedeuten viele Hersteller, noch mehr Modelle und gleichzeitig viele Antriebskonzepte. Ebenso werden auch weiterhin ¾ der Fahrzeuge als klassische Verbrenner vom Fließband laufen. Versetzt man sich jetzt einmal in die Lage von Produktionsplanern und Zulieferbetriebe, ist guter Rat teuer: Wie begegnet man dieser Produktvielfalt und den steigenden Produktionszahlen? Antwort darauf gibt seit vielen Jahren die EMAG Maschinenfabrik mit ihrem breiten Angebot an Produktionslösungen für Bauteile, die vor allem im Powertrain-Bereich Anwendung finden.

Die VLC-Baureihe von EMAG deckt ein weites Spektrum von Bearbeitungstechnologien ab: Drehen, Bohren, Fräsen, Wälzfräsen, Schleifen, Hart- und Weichbearbeitung – im Grunde alles, was man für den Aufbau von kompletten Fertigungslinien benötigt. „Mit den VLC-Maschinen können wir die komplette Prozesskette für die Fertigung von Getriebebauteilen abbilden, und zwar vom Rohling bis zum fertigen Bauteil“, erklärt Dragan Ivanovic, Teamleiter Angebot & Technologie der EMAG Maschinenfabrik GmbH. „Dabei kommt dem Kunden der einheitliche Aufbau unserer Maschinen zugute, also immer gleiche Übergabehöhen sowie eine integrierte Pick-up-Automation, die das Verketten der Maschinen besonders vereinfacht.“

Verfahrenskombination für die Bearbeitung von Getrieberädern


Die 2016 vorgestellte VLC 200 GT wurde mit dem Fokus auf Getrieberäder entwickelt. „Angesichts großer Stückzahlen und hoher Qualitätsanforderungen sind Getrieberäder ideal, um auf der VLC 200 GT bearbeitet zu werden“, erklärt Dragan Ivanovic. EMAG setzt hier auf die Verfahrenskombination von Hartdrehen und Schleifen. Zunächst erfolgt das Hart-Vordrehen von Schulter und Bohrung. Anschließend verbleibt am Getrieberad nur noch ein Restaufmaß von wenigen Mikrometern. Das sorgt für einen deutlich verkürzten Schleifprozess, mit Korund- oder CBN-Schleifscheiben, was wiederum zu einer doppelten Kostenersparnis führt, nämlich zu sinkenden Werkzeugkosten und insgesamt niedrigeren Stückkosten aufgrund der schnelleren Taktzeit.

Fertigungslösung für Bauteile von CVT-Getrieben 


Getrieberäder werden zwar auch weit über das Jahr 2025 hinaus zu einem der meist gefertigten Teile im Automobilbau gehören, doch erleben auch ältere Getriebekonzepte im Rahmen der Elektrifizierung des Antriebsstrangs eine Renaissance. So erklärt Dragan Ivanovic: „Wir sehen einen Trend zu CVT-Getrieben. Das liegt vor allem an der hohen Effizienz des Getriebes, dessen stufenlose Anpassung der Übersetzung ohne Zugkraftunterbrechung für eine optimale Ausnutzung der zugeführten Energie und damit zu niedrigeren Verbräuchen führt.

Übersetzt auf Hybride bedeutet dies, dass mit der elektrischen Ladung größere Reichweiten möglich sind und so z.B. ein ganztägiger, vollelektrischer Betrieb im Stadtverkehr möglich ist.“

Verantwortlich für die stufenlose Übersetzung und damit für ein besonders komfortables Fahrverhalten ist ein intelligentes Konstruktionsprinzip, das ohne Zahnräder auskommt. Stattdessen wird die Antriebskraft durch ein Stahlband oder eine Lamellenkette übertragen, die zwei Achsen mit kegelförmigen Scheiben umläuft. Von der Qualität dieser Bauteile hängt sehr viel ab. Ihre hochgenaue Hartbearbeitung erfolgt deshalb meist im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses mit verschiedenen Dreh- und Schleifmaschinen.

Produktionslösung für CVT-Pulley-Scheiben


Der Arbeitsraum der VLC 200 GT lässt sich je nach Anwendungsfall flexibel konfigurieren. So stehen Innen- und Außenschleifspindeln, Blockstahlhalter oder der bewährte 12-fach-Werkzeugrevolver von EMAG als Optionen zur Verfügung.

EMAG hat  die VLC 200 GT zusätzlich zum Werkzeugrevolver mit einer Außenschleifspindel ausgestattet – wieder eine Kombination aus Hartdrehen und Schleifen. „Durch diese Verfahrenskombination können wir die Schleifscheibe optimal für die Oberfläche der CVT-Scheibe konfigurieren, da alle anderen Oberflächen und Bohrungen lediglich gedreht werden müssen, um die geforderten Qualitäten zu erreichen“, erklärt Ivanovic. Die Folge sind wiederum sinkende Werkzeugkosten und Taktzeiten, denn die Schleifscheibe verschleißt langsamer und muss somit seltener abgerichtet werden. „Die Maschine ist mit dem separaten, rotierenden Abrichtsystem und der Körperschallsensorik optimal ausgestattet, um die Vorteile der CBN-Schleiftechnik zu nutzen“, betont Ivanovic. Für eine dauerhafte Prozesssicherheit und Bearbeitungsqualität sorgt nicht zuletzt der integrierte Messtaster, mit dessen Hilfe Durchmesser und Länge des Bauteils in der Aufspannung nach dem Prozess überprüft und ggf. korrigiert werden können.


Quelle und Bilder: EMAG GmbH & Co.KG

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