eFuels sind unerlässlich für die ehrgeizigen Klimaziele
von Hubert Hunscheidt
In der EU wird es ab dem Jahr 2035 doch kein vollständiges Verbrennerverbot für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge geben. Laut EU-Kommission und Bundesverkehrsministerium wurde eine Einigung in der Debatte um die Zukunft von Verbrennungsmotoren erzielt. "Es ist eine kluge und vorausschauende Entscheidung, dass weiter alle technologischen Lösungen genutzt werden können, um die ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen - die Elektromobilität ebenso wie klimaneutrale eFuels und Wasserstoff", sagt Hartmut Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer. Synthetische Kraftstoffe sind auch deshalb unerlässlich, da Verbrennungsmotoren in mobilen Maschinen vom Bagger bis zum Traktor eFuels brauchen, um klimaneutral betrieben werden zu können.
Die Details der Umsetzung des Delegierten Rechtsaktes in der CO2-Flottenregulierung sind bislang noch unklar. Aber es wurden konkrete Verfahrensschritte und ein konkreter Zeitplan verbindlich fixiert. Bis Herbst 2024 soll der Prozess abgeschlossen werden, den der VDMA eng begleiten wird.
Vorausgegangen war den jetzigen Verhandlungen die klare Haltung von Bundesverkehrsminister Volker Wissing, einem Kompromiss nur zuzustimmen, wenn die EU-Kommission die Nutzung von klimafreundlichen eFuels in verbrennungsmotorisch betriebenen Pkw ermöglicht, die nach 2035 neu zugelassen werden. Ein Vorschlag der Kommission, basierend auf dem so genannten Erwägungsgrund 9a, stand bis zuletzt noch aus. "Die doch noch vollzogene Öffnung für eFuels ist richtig und wichtig", sagt Peter Müller-Baum, Geschäftsführer VDMA Motoren und Systeme sowie Power-to-X for Applications. "eFuels unterstützen Klimaschutz und die Wirtschaft." Müller-Baum erwartet, dass Investitionen in eine entsprechende Kraftstoffproduktion nun deutlich erhöht werden.
Aktuell sind in Europa weit über 320 Millionen Pkw zugelassen, die allermeisten werden von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Betankt mit eFuels auf Basis erneuerbarer Energie können diese Fahrzeuge künftig klimaneutral betrieben werden - ein enormer Vorteil, denn die Elektromobilität setzt sich zwar mehr und mehr durch, doch braucht die Flottenerneuerung noch Zeit. Hinzu kommt, dass von Investitionen in eFuels für den Straßenverkehr auch Bereiche profitieren werden, die sich anders kaum dekarbonisieren lassen: mobile Maschinen in Bau- und Landwirtschaft ebenso wie Schiffe und Flugzeuge.
Quelle: VDMA / Foto: marketSTEEL