Effizienz und Qualität für einsatzgehärtete Bauteile
von Alfons Woelfing
Mit DEW RC+T (Rapid Cooling + Tempering) steigert das Unternehmen der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe die Effizienz und Qualität bei der Herstellung von einsatzgehärteten Komponenten. Das neue Verfahren löst zeitintensive Glühprozesse ab und verfeinert die Mikrostruktur. Neben deutlich schlankeren Fertigungsprozessen profitieren Anwender von einer höherwertigen Bauteilqualität. Detaillierte Informationen erhalten Interessenten vom 16. bis 20. April 2018 auf der wire in Düsseldorf am Stand A71 in Halle 13.
Stahlentwicklung gemeinsam mit Kunden – anforderungsgerecht und unter Berücksichtigung der kompletten Wertschöpfungskette: Die Konzeption des neuen Verfahrens DEW RC+T steht exemplarisch für die Arbeitsweise der Deutschen Edelstahlwerke. Auf der wire präsentieren die DEW dem interessierten Fachpublikum dieses neue Verfahren: Zusammen mit Kaltumformern hat der Spezialstahlhersteller eine Lösung entwickelt, um die Fertigung rotationssymmetrischer Komponenten (z.B. Antriebswellen) wettbewerbsfähiger zu gestalten. Schließlich sind herkömmliche Fertigungsprozesse sehr zeitintensiv, was zulasten der Qualität geht.
Denn um die nötige Umformbarkeit des Materials einzustellen, wird es üblicherweise Glühprozessen von jeweils acht bis 24 Stunden Dauer ausgesetzt. Diese Zeit kann sich negativ auf die Oberflächenqualität und die Geradheit auswirken. Um die optimalen Eigenschaften des Stahls für das Einsatzhärten zu erreichen, sind folglich aufwändige Nachbehandlungen des Stahlprodukts erforderlich. Nur so können die gewünschte Einsatzhärtetiefe im Randbereich und ein zäher Kern präzise eingestellt werden.
Die DEW-Technologie
Die Deutschen Edelstahlwerke gehen anders vor: Dank DEW RC+T entfällt die konventionelle Glühung auf Ferrit-Perlit-Gefüge oder auf kugeligen Zementit (GKZ-Glühung) und dementsprechend auch nachgelagerte Richtprozesse und Oberflächenbehandlungen. Durch die Integration der klassischen Wärmebehandlung in den Walzprozess homogenisieren und verfeinern die Deutschen Edelstahlwerke die Mikrostruktur zudem auf Korngröße 5 und feiner (gemäß ISO 643). Das Gefüge ist damit deutlich verzugsärmer und besser umformbar als bei konventionell gefertigten Einsatzstählen. So kann das Material direkt und effizient vom Kaltumformer weiterverarbeitet werden. Die mechanisch-technologischen Werkstoffeigenschaften sind homogen und erfüllen so auch die Anforderungen für das Einsatzhärten. Anwender von DEW RC+T-behandeltem Einsatzstahl profitieren von kürzeren Durchlaufzeiten und signifikanten Einsparungen bei Energie und CO2.