EEG-Umlage wird zur Belastung für den Mittelstand
von Hans Diederichs
Auf Dauer nicht tragbar – das ist das Fazit mittelständischer Industrieverbände zum prognostizierten Anstieg der EEG-Umlage. Sie beklagen insbesondere fehlende Planungssicherheit und erhebliche Nachteile im internationalen Wettbewerb. Die langfristig garantierten Zuschüsse an die Anlagenbetreiber Erneuerbarer Energien machen den Strompreis in Deutschland so teuer, dass er zum Killerfaktor im internationalen Wettbewerb wird.
Schon heute ist absehbar, dass die EEG-Umlage durch den weiterhin geförderten Ausbau der Erneuerbaren Energien selbst bei stabilen Preisen an der Strombörse weiter steigen wird. Rund 95 Prozent der deutschen Industrieunternehmen sind nicht durch die Besondere Ausgleichsregelung entlastet und zahlen die volle EEG-Umlage. Bei diesen Unternehmen macht die EEG-Umlage mehr als ein Drittel der gesamten Stromkosten aus.
Mittelständische Industrieverbände fordern alternative Finanzierung
Da Unternehmen aus anderen Ländern diese Umlage nicht zahlen müssen und deswegen günstiger produzieren können, sinkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen. Wegen der auch in Zukunft unsicheren Strompreisentwicklung investieren manche Unternehmen später oder weniger als ursprünglich geplant.
Die mittelständisch geprägten Industrieverbände fordern deswegen ein neues Finanzierungskonzept für die Förderung Erneuerbarer Energien: Sie soll künftig nicht mehr auf den Strompreis aufgeschlagen, sondern aus Haushaltsmitteln finanziert werden. Die Verbände, darunter der Bundesverband der Deutschen Gießerei- Industrie BDG und der WSM Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V, vertreten branchenübergreifend mehr als 10.000 deutsche Unternehmen mit mehr als einer Million Mitarbeitenden und etwa 200 Milliarden Euro Jahresumsatz.
Quelle: Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V; Foto: Hans-Joachim Treller / pixelio.de