Edelstahlrohrhersteller eröffnet neues Technikum
von Alexander Kirschbaum
„Mit unserem neuen Technikum übernehmen wir für unsere Kunden sämtliche metallurgischen und chemischen Materialprüfungen“, begründet der Leiter Technologie und Qualitätsmanagement des Schoeller Werks, Dr. Michael Gramlich, die Investition. „Mit dieser Investition stärken wir gezielt unsere Position als Entwicklungspartner und Premium-Hersteller von längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren.“
Auf 290 m² führt das Schoeller Werk heute umfangreiche Werkstoffprüfungen sowie Korrosions- und Glühversuche durch. Durch den Neubau konnte die Gesamtfläche des Technikums deutlich vergrößert und neue Materialprüfmaschinen untergebracht werden. Neu ist unter anderem ein modernes Rasterelektronenmikroskop zur Überprüfung der Schweißnahtqualität. Außerdem investierte das Unternehmen in eine Einrichtung für die Restpartikelprüfung – insbesondere für Kraftstoffleitungen in der Automobilindustrie sind die Größe und die Anzahl von Restpartikeln im Rohr extrem reglementiert. Ein neuer Laborofen simuliert die Wärmebehandlung unter Schutzgas und ermöglicht so die Definition der optimalen Prozessparameter bei der Rohrherstellung. Darüber hinaus führt das Schoeller Werk alle standardmäßig erforderlichen Materialprüfungen nach DIN 10217-7 durch.
Bei der Konzeption des Technikums hat der Rohrhersteller bewusst auf die Schwingungsverhältnisse geachtet: Die Prüfeinrichtungen sind vom Boden entkoppelt, um der Übertragung von Schwingungen während des Prüfvorgangs auf andere Geräte vorzubeugen. Bei der Neukonzeption des Technikums berücksichtigte der Experte für längsnahtgeschweißte Edelstahlrohre zudem einen effizienten Materialfluss und die Erfüllung höchster Arbeitssicherheits- und Umweltstandards. Anfang 2016 wird das neue Technologie- und Prüfzentrum um einen Hydropulsprüfstand erweitert. Dieser prüft die Druckbeständigkeit der Edelstahlrohre unter pulsierendem Innendruck, wie er in Kraftstoffleitungen herrscht. Zudem ist die Zertifizierung des Technikums nach DIN EN ISO/IEC 17024 durch die Deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS in Vorbereitung.
Quelle: Schoeller Werk Bildtext: Labor zur Korrosionsprüfung Foto: (Schoeller Werk)