Dynamischer Wärmetauschermarkt fördert Trend zum geschweißten Edelstahlrohr
von Hubert Hunscheidt
Der Markt für Wärmetauscher wächst sowohl global als auch in Europa und vor allem in Deutschland dynamisch. Prognosen gehen von einer jährlichen Wachstumsrate von 7 bis 8 % aus. Doch woher kommt diese stark steigende Nachfrage? Schließlich waren Wärmetauscher schon immer ein wichtiges Element sämtlicher großen Prozessindustrien auf der ganzen Welt und kommen unter anderem in der Öl- und Gasindustrie und im Bereich Energie, Chemie, Lebensmittel, Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC) und in der Schifffahrt zum Einsatz.
Die wieder ansteigende Energienachfrage, die derzeit immer noch überwiegend fossil erzeugt wird, trägt auf der globalen Ebene stark zum aktuellen Trend bei. Auf dem deutschen und europäischen Wärmetauschermarkt sind es dagegen andere Treiber. Hier wird die Nachfrage vor allem von steigenden Umweltstandards bei der Wärmeversorgung von Gebäuden sowie dem Trend zur Verringerung der CO2-Emissionen im Industriesektor getrieben. Ein wesentlicher Impuls geht dabei von den von der Bundesregierung beschlossenen Gesetzen wie dem Energieeffizienzgesetz (EnEfG) oder dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) bzw. Wärmeplanungsgesetz aus. Außerdem muss Europa aufgrund der geopolitischen Veränderungen auf neue Energiequellen wie LNG setzen, was eine zusätzliche Infrastruktur braucht und einen weiteren Absatzmarkt für Wärmetauscher darstellt.
Was aber macht diesen Markt und seine aktuelle Entwicklung für ein Unternehmen wie Schoeller so attraktiv?
Der Wärmetauschermarkt kann anhand des verwendeten Materials in Stahl, Kupfer, Aluminium und andere Materialien segmentiert werden. Auf das Stahlsegment entfällt der größte Anteil, denn Wärmetauscher auf Stahlbasis weisen eine hohe mechanische Festigkeit und eine hervorragende Korrosionsbeständigkeit auf. Vor allem Edelstahl hat eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit und ist daher die optimale Wahl für Wärmetauscher, die sehr hohen Temperaturen, extremem Berstdruck und rauen Umgebungen standhalten müssen. Im Gegensatz zu Aluminium und Kupfer behält es seine mechanische Festigkeit auch bei hohen Temperaturen und verbessert so die Leistung von Wärmetauschern und trägt dazu bei, die Gefahr von Verformungen zu verringern.
Doch damit nicht genug. Es gibt noch weitere Trends, die den Markt von Wärmetauschern derzeit beeinflussen: Die Anforderungen industrieller Prozesse und der Umgebung, in der Wärmetauscher zum Einsatz kommen, verändern sich ständig. So sind vor allem bei Anwendungen in der Chemieindustrie und der Energiewirtschaft immer kompaktere Bauformen mit deutlich engeren Materialtoleranzen zu beobachten.
Alle diese Anforderungen zahlen auf die spezifischen Eigenschaften von Edelstahl ein und fördern das Marktwachstum in diesem Segment. Dabei kommen hier zunehmend geschweißte Edelstahlrohre zum Einsatz und ersetzen immer öfter die höherpreisigen nahtlosen Edelstahlrohre. Der Grund: Premiumhersteller wie Schoeller sind mit ihrem Knowhow und ihrer Fertigungstechnologie wie WIG- oder Laserschweißtechnik in der Lage, geschweißte Edelstahlrohre mit herausragenden mechanischen Eigenschaften herzustellen, die in Puncto Weiterverarbeitung sowie bei Zuverlässigkeit, Beständigkeit und Effizienz beim Bau von Wärmetauschern mit den Eigenschaften von nahtlosen Rohren absolut vergleichbar sind.
Um dieses Marktsegment erfolgreich bedienen zu können, braucht es nicht nur das entsprechende Fertigungs-Knowhow und die erforderliche maschinelle Ausstattung in der Produktion. Wir beobachten drei weitere Bereiche, die für unsere Kunden bei uns als Zulieferer von Edelstahlrohren für Wärmetauscher von zunehmend größerer Bedeutung sind:
- eine fachkundigen Werkstoff- und Produktberatung in Kombination mit Kompetenz in Sonderwerkstoffen und Belieferung von individuellen, kundenspezifischen Rohrlängen.
- Qualität, Festigkeit, engste Toleranzen und damit eine 100% gesicherte Kompatibilität im Verarbeitungsprozess des Kunden. Dazu gehört u.a. auch eine perfekte Nahtglättung.
- Kundenzentrierte, flexible Logistiklösungen, die individuell auf die Produktions- und Auftragssituation des Kunden reagieren und trotz kurzfristiger Liefertermine eine maximale Liefertreue garantieren.
Erst dieses Zusammenspiel von Material- und Fertigungs-Knowhow, sowie von optimierten Prozessen von der Auftragsannahme bis zu Logistik, sind die notwendigen Voraussetzungen, um von aktuellen Markttrends wie der derzeit dynamischen Entwicklung im Markt für Wärmetauscher profitieren zu können. Dazu braucht es Qualität für höchste Anforderungen: Produkte mit höchster Korrosionsbeständigkeit,
Funktionalität und Prozesssicherheit sowie enge geometrische Toleranzen und einwandfreie Oberflächen in gleichbleibend hoher, reproduzierbarer Qualität. Außerdem braucht ein solches Leistungsversprechen regelmäßige Investitionen in den Maschinenpark und Zuverlässigkeit bei Lieferperformance dank ausgefeilter Logistikkonzepte. Nur mit einem solchen Setting sind Unternehmen in der Lage, sich für die schon jetzt erkennbaren nächsten Trends zu positionieren und von den dortigen Kunden als Premiumlieferant akzeptiert zu werden. Denken sie an das Thema LNG, an das Hochfahren der Wasserstoffwirtschaft oder die Wärmepumpentechnologie – in jedem dieser Segmente spielen Wärmetauscher eine wichtige, wenn nicht sogar zentrale Rolle. Und bei allen diesen Anwendungen haben die Kunden hohe Anforderungen an Materialität, an Fertigungstoleranzen und Korrosionsbeständigkeit, aber auch an Prozesse, Zuverlässigkeit bei gleichzeitig hoher Flexibilität.
Wir bei Schoeller sind auf diese Entwicklungen optimal vorbereitet und werden unsere bereits starke Marktstellung im Segment Wärmetauscher bei industriellen Anwendungen weiter ausbauen. Denn unsere heutigen und künftigen Kunden wissen, dass sie sich auf das Knowhow, die Erfahrung und die Qualität aus der Eifel verlassen können.
Bildtext: Autor Timo Klein, Strategy & Marketing Manager, Schoeller Werk GmbH & Co.KG
Quelle und Fotos: Schoeller Werk GmbH & Co. KG