Dr. Robert Habeck trifft Industrieverband Feuerverzinken und Mittelstandsvertreter

von Hubert Hunscheidt

Der Stellvertreter des Bundeskanzlers und Bundeswirtschaftsminister, Dr. Robert Habeck, folgte am Donnerstag der Einladung des Industrieverbandes Feuerverzinken und weiterer Verbände, um sich über Lösungsansätze zur Transformation des Mittelstandes in Deutschland auszutauschen. Die anwesenden Mittelstandsvertreter unterstützten die von der Bundesregierung angestrebte Transformationsagenda, machten jedoch deutlich, dass hierfür großvolumige Investitionen in neue Anlagen sowie Planungssicherheit beim Strompreis notwendig seien.

Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. war durch den Vorstandsvorsitzenden Martin Kopf, die Vorstandsmitglieder Paul Niederstein, Karlernst Pfingsten und Kai Seppeler sowie den Hauptgeschäftsführer Sebastian Engelkirchen vertreten. Robert Habeck betonte die Relevanz des industriellen Mittelstandes und setzte sich für weitere Unterstützung ein. Die Ampel-Koalition wollte bereits 2023 eine Klimaschutz-Investitionsprämie umsetzen, was jedoch an den Bundesländern scheiterte. Habeck erklärte: „Ich bleibe weiterhin ein starker Unterstützer dieser Idee. Denn nur mit gezielten Investitionsanreizen können wir die notwendigen Transformationsprozesse in der Wirtschaft und im privaten Sektor beschleunigen.“ Er ergänzte: „Gerade Industrien wie das Feuerverzinken, die ihre Anlagen von Gas auf Strom umrüsten wollen und können, brauchen unsere Unterstützung.“ Zum Abschluss bedankte sich Habeck für den offenen und ehrlichen Dialog.

Für Planungssicherheit und wirtschaftlichen Aufschwung ist ein Dekarbonisierungsstrompreis notwendig. Der Weg zu einem neuen Wirtschaftsboom in Deutschland erfordert Investitionen. Transformationswillige Mittelstandsunternehmen brauchen Planbarkeit beim Strompreis, um Investitionen in neue Anlagen ökonomisch sinnvoll umsetzen zu können. Martin Kopf, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Feuerverzinken, forderte: „Heute scheitern Investitionen in strombetriebene Produktionsanlagen oft daran, dass die steigenden Netzentgelte abschreckend wirken. Diese Kostenunsicherheit bremst den Fortschritt. Ein Dekarbonisierungsstrompreis wäre genau das, was Deutschlands Unternehmen benötigen: Er würde Investitionen attraktiv machen und Planungssicherheit schaffen – für einen echten wirtschaftlichen Aufschwung und eine erfolgreiche Transformation.“

Die Verbände setzen auf moderne Industriepolitik und fordern eine Klimaschutz-Investitionsprämie. Die meisten deutschen Unternehmen sind bereit zu investieren, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Um mehr Investitionen in den Klimaschutz zu fördern, fordern die Verbände eine Zulage von 25 Prozent zu den Anschaffungs- und Herstellungskosten für Investitionen, die den Anteil fossiler Energieträger in der Produktion verringern. Paul Niederstein, Vorstandsmitglied des Industrieverbandes Feuerverzinken und geschäftsführender Gesellschafter des gastgebenden ältesten Familienunternehmens Deutschlands, The Coatinc Company, erklärte: „Wir sind stark daran interessiert, am Standort Deutschland zu investieren, nicht nur um wettbewerbsfähig zu bleiben, sondern auch aus tiefer Verbundenheit zu diesem Land. Doch damit das gelingt, brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen: Planungssicherheit, verlässliche Energiepreise und eine enge Zusammenarbeit mit der Politik. Wenn wir gemeinsam – Staat und Wirtschaft – an einem Strang ziehen, können wir die nötigen Investitionen ermöglichen und Deutschland fit für die Zukunft machen.“

Im Rahmen des Termins übergaben die Vorstandsmitglieder des Industrieverbandes Feuerverzinken dem Minister die Kurzstudie „Ein Investitions-Booster als Treiber eines wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland“ von Tom Krebs. Deutschland befindet sich nach wie vor in einer wirtschaftlichen Krise, die durch die Energiekrise 2022 und die hohen Reallohnverluste ausgelöst wurde. Ein Investitions-Booster soll nun als Motor eines wirtschaftlichen Aufschwungs dienen und gleichzeitig die Dekarbonisierung vorantreiben. Dieser Investitionsansatz umfasst unter anderem einen garantierten Dekarbonisierungsstrompreis sowie eine Investitionsprämie für klimafreundliche Technologien. Krebs betonte: „Die aktuelle Krise erfordert gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen, die auf Investitionen und Dekarbonisierung setzen. Mit einem Investitions-Booster schaffen wir die Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum und eine zukunftsfähige Wirtschaft.“

Quelle: Industrieverband Feuerverzinken e.V. / Foto: Heiner Morgentahl

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