DIHK-Umfrage: Wachstum ja, Euphorie nein

von Hans Diederichs

An frühere Aufschwungphasen reichten die Geschäftserwartungen nicht heran, berichtete Wansleben, als er die auf mehr als 23.000 Unternehmensantworten basierende Erhebung gemeinsam mit DIHK-Chefvolkswirt Alexander Schumann vorstellte.

Zwar planten die Betriebe eine Ausweitung ihrer Investitionen und ihrer Beschäftigung – "mit der Entwicklung der Geschäftserwartungen halten die Pläne allerdings nicht ganz mit", sagte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Er verwies darauf, dass bisherige Sonderfaktoren für die Konjunktur an Kraft verlören: "Der Ölpreis steigt bereits wieder, und der Euro hat sich gefangen."

Insgesamt rechnet der DIHK für 2015 nun mit einem Wachstum von 1,8 Prozent, nachdem er zu Jahresbeginn noch 1,3 Prozent prognostiziert hatte. Jedoch: "Erwartungen mit einer 2 vor dem Komma erfüllen sich für dieses Jahr nicht", so Wansleben.

Ein Wachstum in einer solchen Größenordnung sei auch 2016 nur möglich, wenn die Investitionen endlich kräftiger anzögen. "Beim Konsum kommen in diesem Jahr alle positiven Faktoren zusammen – das klappt so nicht noch einmal, allein schon wegen des Ölpreises."

Für die Beschäftigung sieht der DIHK in diesem Jahr ein Plus von rund 250.000 Stellen (Prognose Jahresbeginn 2015: 200.000). "Möglich ist das, weil die Bevölkerung dank der Zuwanderung wieder wächst", erläuterte der DIHK-Hauptgeschäftsführer in Berlin. "Die Zahl der Arbeitslosen geht 2015 um rund 100.000 auf durchschnittlich 2,8 Millionen zurück." (Prognose Jahresbeginn: 2,85 Millionen.)

Quelle: DIHK

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