Die ganze Welt des Stahls
von Hans Diederichs
Am Stand von Schmolz + Bickenbach wurde auf der wire 2016 die ganze Bandbreite der Stahlprodukte sichtbar. Selbst die Lampenschirme über dem Tresen der Messebar und die Obstkörbchen waren aus hauseigenen Materialien gefertigt. Ein besonderes Highlight am Stand war jedoch die Gutmannschraube.
Bei dem 1,2 Tonnen schweren Exponat handelt es sich um eine Spindel, die in sogenannten Reibradspindelpressen eingesetzt wird. Die Besonderheit ist das zweigängige Gewinde mit 8“ Steigung. Das Bauteil ist ein Produkt der Konzerntochter Deutsche Edelstahlwerke GmbH.
Der baugleiche Zwilling der Pressenspindel ist bei einem Kunden in Südamerika im Einsatz. Für eine dauerhafte Leistungsfähigkeit der Anlage stellen die Deutschen Edelstahlwerke die Spindel aus einem Werkzeugstahl her, der über eine hohe Verschleißfestigkeit und Zähigkeit verfügt. Reibradspindelpressen sind geeignet, um verschiedene Materialien zu pressen, wie beispielsweise Ton zu Ziegelsteinen, Kohle zu Briketts oder Prägeteile aus Blech.
Den Herausforderungen des Stahlmarkts begegnen
Auch bei Schmolz + Bickenbach sind Überlegungen gereift, wie den Herausforderungen auf den internationalen Stahlmärkten zu begegnen ist. "Wir haben bereits in 2015 einige Maßnahmen ergriffen und mit Blick auf den zunehmenden Druck unmittelbar umgesetzt. So zum Beispiel Arbeitszeitverlängerungen, die Nachverhandlung von Lieferantenverträge für Rohstoffe, Anpassungen bei den Mitarbeiterzahlen, oder auch allgemeine Kosteneinsparungen", sagte uns Dr. Andrea Geile, Senior Manager Corporate Communications. "Einige dieser Maßnahmen wirkten sehr kurzfristig und hatten direkten positiven Einfluss auf unser Ergebnis in 2015. Andere Maßnahmen wurden definiert, begonnen und befinden sich gerade in der Umsetzungsphase", fügte sie hinzu.
Um den Technologievorsprung zu halten, verfolgt Schmolz + Bickenbach jährlich über 150 F&E-Projekten in seinen F&E-Zentren. Zudem pflegt das Unternehmen ein engmaschiges Forschungsnetzwerk mit führenden technischen Universitäten und nimmt an Förderprojekten der öffentlichen Hand gemeinsam mit Kunden und Wettbewerbern teil. Als neue Entwicklungen sind beispielsweise die UGIMA-Produkte zu nennen, Hightech-Stähle mit höchster Zerspanbarkeit: dadurch werden Verschleiß und Produktionskosten gesenkt.
Markterweiterungen geplant
Daneben spielt die Erweiterung bestehender Märkte für das Unternehmen eine große Rolle. Für den wichtigen japanischen Stahlmarkt hat Schmolz + Bickenbach den ersten Schritt mit einer eigenen Niederlassung getan. Auch in Nordamerika will das Unternehmen sein Produktspektrum ausweiten und auch stärker die Automobilindustrie beliefern. Aerospace steht ebenfalls auf der Liste, wobei in dieser Industrie die Vorlaufzeiten länger sind, da hier spezielle Voraussetzungen und Zertifizierungen anfallen. Auch in Europa will Schmolz + Bickenbach eine weitere Optimierung seines Produktportfolios prüfen.
Für den 3. Mai hat das Unternehmen seine Aktionäre zur diesjährigen ordentlichen Generalversammlung (GV) ins Kultur- und Kongresszentrum Luzern eingeladen. Der Verwaltungsrat wird der GV den Jahresbericht, die Jahresrechnung sowie die Konzernrechnung 2015 zur Genehmigung vorlegen. Zudem wird, im Rahmen einer teilweisen Revision der Statuten, unter anderem eine Verlegung des Gesellschaftssitzes von Emmen nach Luzern vorgeschlagen. Auch stehen neue Mitglieder für den Verwaltungsrat zur Wahl.
Quelle: SCHMOLZ + BICKENBACH AG, marketSTEEL; Foto: Detail der Gutmann-Schraube am Messestand (Foto: marketSTEEL/ dw). UGIMA ist ein eingetragenes Warenzeichen von SCHMOLZ + BICKENBACH.