Deutschlands Exporte mit einem kräftigen Plus

von Hubert Hunscheidt

Die Exporte nach Russland sanken im gleichen Zeitraum infolge des Kriegs in der Ukraine und der gegen Russland getroffenen Sanktionen gegenüber dem 1. Halbjahr 2021 um 34,5 % auf 8,3 Milliarden Euro.

Nach Deutschland importiert wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 insgesamt Waren im Wert von 729,6 Milliarden Euro. Das waren 26,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum 2021. Die Wareneinfuhren aus Russland stiegen – auch aufgrund höherer Preise für Energie – wertmäßig um 51,3 % auf 22,6 Milliarden Euro. Mengenmäßig sanken die Einfuhren aus Russland jedoch um 24,0 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2021.

Der Außenhandelssaldo (Export abzüglich Import) Deutschlands lag im 1. Halbjahr 2022 bei +34,3 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum +96,5 Milliarden Euro). Im Außenhandel mit Russland wurden wertmäßig mehr Waren aus Russland eingeführt als dorthin ausgeführt. Im 1. Halbjahr 2022 betrug der Importüberschuss 14,2 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der Importüberschuss noch 2,2 Milliarden Euro betragen. Auch diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund der starken Preissteigerungen in den letzten Monaten zu betrachten.

Wichtigste Exportgüter Deutschlands waren im 1. Halbjahr 2022 Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile mit einem Wert von 116,3 Milliarden Euro, gefolgt von Maschinen mit einem Wert von 99,2 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von 5,9 % beziehungsweise 2,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wichtigste Importgüter waren chemische Erzeugnisse mit 76,1 Milliarden Euro (+64,9 %) und Datenverarbeitungsgeräte (68,2 Milliarden Euro; +12,6 %). Die hohen Importwerte im Chemiesektor sind auf die Einfuhren im Bereich Lactame aus China zurückzuführen, die sowohl für die Kunststoff- als auch für die Medikamentenherstellung verwendet werden können.

Im Berichtsmonat Juni 2022 exportierte Deutschland insgesamt Waren im Wert von 135,9 Milliarden Euro, das war eine Steigerung um 14,5 % zum Juni 2021. Nach Deutschland importiert wurden Waren im Wert von 128,2 Milliarden Euro (+24,8 % zum Vorjahresmonat).

Quelle: Statistisches Bundesamt / Foto: Fotolia

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