Deutschland treibt Produktionswachstum unter den Top-Stahlnationen an

von Hubert Hunscheidt

Im November verzeichnete Deutschland das stärkste Wachstum der Rohstahlproduktion unter den zehn größten stahlproduzierenden Ländern der Welt. Wie der Weltstahlverband berichtete, stieg die deutsche Produktion im Vergleich zum Vorjahresmonat um bemerkenswerte 8,6 % auf 2,9 Millionen Tonnen. Damit übertrifft Deutschland alle anderen Länder, während Russland im gleichen Zeitraum den größten Rückgang verzeichnete.

Ein Grund für den starken Anstieg in Deutschland könnte die gedrosselte Produktion im Oktober und November 2023 sein. Damals wurden Kürzungen vorgenommen, um das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem europäischen Stahlmarkt zu stabilisieren. Zusätzlich könnte der vermehrte Export von Halbzeugen als Ersatz für sanktionierte russische Produkte zur Produktionssteigerung beigetragen haben.

Die EU verzeichnete insgesamt ebenfalls ein moderates Produktionswachstum. Im November stieg die Stahlproduktion in den 27 Mitgliedsstaaten um 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr auf 10,7 Millionen Tonnen. Im Zeitraum von Januar bis November erhöhte sich die EU-Produktion um 2,2 % auf 119,9 Millionen Tonnen.

Trotz dieser Produktionszuwächse bleibt die Nachfrage nach fertigen Stahlprodukten in Europa schwach. Ein Überangebot auf dem Markt drückt weiterhin die Preise und behindert eine stärkere Erholung der Branche.

Mit diesen Entwicklungen zeigt Deutschland zwar seine Position als treibende Kraft in der Stahlproduktion, muss jedoch in einem schwierigen Marktumfeld bestehen, das weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist.

Quelle und Foto: marketSTEEL

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