Deutschland kann das

von Hubert Hunscheidt

Die Zahlen sind eindeutig: Die große Mehrheit der Unternehmer blickt mit Sorge auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) bewerten die befragten Unternehmerinnen und Unternehmer die Bedingungen am Wirtschaftsstandort Deutschland als nicht gut (52 Prozent) oder sogar schlecht (29) – das sind mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen.

Dies stützt die Forderungen von Arbeitgeberpräsident Dr. Rainer Dulger nach einem wirtschaftsfreundlicheren Umfeld, in dem Investitionen wieder attraktiv werden und Wachstum wieder möglich wird. „Als Unternehmer bin ich der Überzeugung: Wir können das, wenn wir das wollen“, erklärte Dulger auf dem Deutschen Arbeitgebertag am 22. Oktober 2024 in Berlin. Und weiter: „Wir können den wirtschaftlichen Riesen Deutschland wieder entfesseln.“ Dulger mahnt: „Trotz aller Diskussion sind wir ein starkes Land. Aber: Die Wirtschaft schrumpft. Die Arbeitslosigkeit steigt. Gleichzeitig nehmen Regulierung und Bürokratie zu, gut ausgebildete Fachkräfte werden knapper. Die Arbeitskosten, sowie weitere Belastungen steigen immer weiter. Ein Investitionsstandort muss umso besser sein, je teurer er ist. Das ist in Deutschland nicht mehr gegeben. Unsere Unternehmen sind noch wettbewerbsfähig, aber der Standort ist es nicht mehr. Das einstige Premiumprodukt Standort Deutschland verliert an Qualität und das zu einem immer höheren Preis.“

Bürokratie: Größte Wachstumsbremse

Die zentrale Botschaft der Studie untermauert Dulgers Appell: Deutschland muss drastisch Bürokratie reduzieren. So nennen 88 Prozent der Arbeitgeber und 70 Prozent der Bevölkerung den „Abbau von Bürokratie für Bürger und Unternehmen“ auf die Frage, was wichtig sei, um Deutschland besser durch aktuelle und künftige Krisen zu führen. Die Werte sind sogar im Vergleich zum Jahr 2023 nochmals gestiegen (Unternehmer: 85, Gesamtbevölkerung: 60). Auch bemerkenswert: Die Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien plädieren mehrheitlich für weniger Bürokratie. 95 Prozent der Unternehmer schätzen die Belastung durch Vorschriften und Regulierungen als „sehr stark“ oder „stark“ ein.

Krisenbewältigung: Ampel-Regierung fällt durch

Sowohl Unternehmer als auch die gesamte Bevölkerung stellen der Ampel ein sehr schlechtes Zeugnis aus. So antworten 90 Prozent der Unternehmer und 85 Prozent der Bevölkerung mit „nein“ auf die Frage, ob die Bundesregierung durchdachte Konzepte zur Bewältigung der negativen Folgen der aktuellen Krisen für die Bürger und die Wirtschaft hat. Die Unzufriedenheit wächst seit 2022 kontinuierlich. 72 Prozent der Arbeitgeber und 63 Prozent der Gesamtbevölkerung halten die Arbeit der Ampel für schlechter als die Arbeit der Vorgängerregierung.

Die vollständige Rede des Arbeitgeberpräsidenten steht hier zur Verfügung. Es gilt das gesprochene Wort.

Quelle und Foto: BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V.

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