Deutschland bleibt das Sorgenkind der EU
von Hubert Hunscheidt
„Die Konjunkturzahlen sind ein leichter Hoffnungsschimmer, mehr aber auch nicht: Deutschland bleibt das Problemkind der Eurozone. Auf Jahressicht rechnen wir immer noch mit einer Rezession, Deutschland steckt in der Stagnation fest. Das Wachstum wurde vor allem durch die staatlichen und privaten Konsumausgaben getrieben. Dank sinkender Inflation und hoher Tarifabschlüsse haben die Menschen wieder mehr Geld im Portemonnaie. Das macht sich im Konsum bemerkbar und dürfte auch so bleiben – vorausgesetzt, die Situation am Arbeitsmarkt verschlechtert sich nicht weiter.
Die Alarmsignale bleiben unübersehbar: Nach wie vor ist die Auftragslage in der Industrie schwach, die zunehmende Fragmentierung der Weltwirtschaft belastet die Unternehmen. Dazu kommt eine schleppende Investitionstätigkeit, an der auch der Bund eine Mitschuld hat. Für einen echten Aufschwung muss sich vieles ändern – die Themen sind allen Beteiligten bekannt: Hohe Steuern und Energiepreise, bürokratische Lasten und die im internationalen Vergleich hohen Lohnstückkosten machen den Standort unattraktiv. Zudem muss die Bundesregierung dringend die katastrophale Infrastruktur im Land sanieren und mehr Geld investieren.“
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. / Foto: Fotolia