Deutscher Außenhandel mit Asien wächst
von Alexander Kirschbaum
Die deutschen Exporte stiegen im ersten Halbjahr 2015 laut dem Ostasiatischen Verein (OAV) um 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 81,2 Milliarden Euro und lagen somit nur knapp unter dem Zuwachs der deutschen Gesamtausfuhren (+6,9%). Vor allem die deutschen Importe aus der Region konnten mit einem Zuwachs von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zulegen. Die deutschen Einfuhren aus Asien-Pazifik wuchsen somit wesentlich stärker als die deutschen Importe weltweit (+2,9 %) und beliefen sich in den ersten sechs Monaten auf 86,6 Milliarden Euro.
Aufgrund der starken Zunahme der Einfuhren, vor allem aus ASEAN (+20 %) und China (+17,6 %), verzeichnete der deutsche Außenhandel mit der Region Asien-Pazifik ein Handelsbilanzdefizit in Höhe von 5,4 Milliarden Euro. Das Handelsvolumen mit der Region belief sich im ersten Halbjahr 2015 auf insgesamt 167,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anteil von knapp 16 Prozent des deutschen Handels mit der Welt.
Die rückläufigen Exporte Chinas der letzten Monate sowie die zurückgehenden Wachstumsraten schlugen sich bisher nicht auf den Handel mit Deutschland nieder. So stiegen die Importe aus der Volksrepublik mit 17,6 Prozent außergewöhnlich stark und belaufen sich in den ersten sechs Monaten auf insgesamt 43,3 Milliarden Euro (1. HJ 2014: 36,9 Mrd. EUR). Die deutschen Ausfuhren konnten hingegen nur leicht zulegen (+0,8%) und erreichten ein Volumen von knapp 36 Milliarden Euro.
Ein Wandel zeichnet sich dem Wirtschaftsverband zufolge bei den deutschen Handelsbeziehungen mit Japan und Südkorea ab. Nachdem Japan über Dekaden die zweitwichtigste Exportdestination für die deutsche Wirtschaft in Asien war, überholten die deutschen Ausfuhren nach Korea (8,6 Mrd. EUR, +19,5%) im ersten Halbjahr 2015 erstmalig die Exporte nach Japan (8,2 Mrd. EUR, +0,5%). Die Einfuhren aus Korea sanken jedoch auch in diesem Jahr verhältnismäßig stark (-10,7%) und liegen mit einem Volumen von nur 3,7 Milliarden deutlich unter den japanischen Exporten in die Bundesrepublik (10,0 Mrd. EUR).
Quelle: Ostasiatischer Verein (OAV) Vorschau-Foto: Fotolia