Deutsche Wirtschaft nimmt Fahrt auf
von Hans Diederichs
Das außenwirtschaftliche Umfeld ist zwar weiterhin gedämpft, die binnenwirtschaftlichen Auftriebskräfte haben aber etwas zugenommen, schreibt das Bundeswirtschaftsministerium. In den Dienstleistungsbereichen stieg die Beschäftigung kräftig. Die Produktion im Produzierenden Gewerbe wurde deutlich ausgeweitet. Sie wurde dabei durch Produktionsverschiebungen und den milden Winter unterstützt.
Von der Nachfrageseite sorgen die robuste Entwicklung von Beschäftigung und Einkommen bei stabilem Preisniveau für eine solide Konsumnachfrage der privaten Haushalte. Die Versorgung der Flüchtlinge dürfte zu einem spürbaren Anstieg des Staatskonsums führen und auch den Bauinvestitionen Impulse geben.
Die Unternehmen scheinen zudem nach der Jahreswende wieder etwas mehr in ihre Ausrüstungen zu investieren. Auch die Verunsicherung der Wirtschaft zu Jahresbeginn hat sich mittlerweile wieder etwas gelegt. Die konjunkturellen Aussichten werden von den Unternehmen nach wie vor nur verhalten zuversichtlich eingeschätzt. Nach einem guten Start in das Jahr 2016 dürfte die deutsche Wirtschaft weiter expandieren, allerdings mit einer etwas langsameren Geschwindigkeit.
Gedämpfter Ausblick für die Weltwirtschaft
Die konjunkturellen Perspektiven der Weltwirtschaft bleiben gedämpft. Im laufenden Jahr ist nicht mit einem wesentlich höheren Wachstum als im Vorjahr zu rechnen. Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft verringert sich schrittweise. Der Rückgang der Öl- und Rohstoffpreise belastet die Konjunktur in den rohstoffproduzierenden Schwellenländern teilweise erheblich und hat negative Auswirkungen auf die Ölförderer sowie die Zulieferer der Ölindustrie in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Vor diesem Hintergrund entwickelten sich die deutschen Warenexporte gegenwärtig schwach, auch wenn sie im Februar nach zwei Rückgängen wieder anstiegen (+1,3 %). Die nominalen Wareneinfuhren nahmen im Berichtsmonat Februar um 0,4 % zu. Dies ergab im Februar Überschüsse der Handels- und der Leistungsbilanz von 20,3 Mrd. bzw. 20,0 Mrd. Euro. Trotz dieses Anstiegs nahmen die Ausfuhren im Dreimonatsdurchschnitt um 0,9 % ab. Der Rückgang vollzog sich vor allem gegenüber den Ländern außerhalb des Euroraums. Die Exportperspektiven dürften verhalten bleiben.
Quelle: BMWi; Vorschau-Foto: fotolia