Deutsche Wirtschaft bleibt auf Expansionskurs

von Alexander Kirschbaum

Die deutsche Industrie startete positiv in das Jahresschlussquartal und hat begonnen, ihre Schwächephase des dritten Quartals zu überwinden. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) berichtet, zogen die Auftragseingänge nach drei Monaten mit rückläufiger Nachfrage zuletzt wieder etwas an. Impulse kamen sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland. Auch das Geschäftsklima in der Industrie erholte sich im November deutlich.

Insbesondere die Geschäftserwartungen haben sich nunmehr drei Monate in Folge merklich verbessert. Die Bauproduktion entwickelte sich nach dem starken Jahresbeginn bisher seitwärts. Allerdings hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe seit dem Frühjahr erheblich aufgehellt. Die Konjunktur in den stärker binnenwirtschaftlich ausgerichteten Dienstleistungsbereichen ist weiter stabil aufwärtsgerichtet.

Wirtschaftsleistung steigt weiter

Eine zentrale Rolle für die robuste binnenwirtschaftliche Entwicklung spielt nach wie vor die anhaltend positive Lage des Arbeitsmarktes mit einer hohen und weiter steigenden Beschäftigung und einer guten Einkommensentwicklung. Weitere Stützen der Konjunktur bleiben laut dem BMWi der niedrige Ölpreis und der für die Exportwirtschaft günstige Wechselkurs des Euro. Zusätzliche wirtschaftliche Impulse, wenn auch in begrenztem Umfang, gehen von der zusätzlichen Nachfrage durch die Flüchtlingsmigration aus. Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in Deutschland daher auch im Schlussquartal ausgeweitet werden.

Industrieländer: robuste Entwicklung

Die Entwicklung der Weltwirtschaft verlief in diesem Jahr schwächer als erwartet. Insbesondere die Nachfrage aus den Schwellenländern zeigte sich weniger dynamisch. Die Wirtschaft der rohstoffexportierenden Schwellenländer wie Russland oder Brasilien wird nach wie vor durch das niedrige Öl- und Rohstoffpreisniveau belastet. In den Industrieländern war das Wirtschaftswachstum dagegen relativ robust. In den Vereinigten Staaten stieg das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2015 auf das Jahr annualisiert um 2,1 %. Im Eurogebiet setzte sich die moderate konjunkturelle Erholung fort. Bis September war die weltweite Industrieproduktion im Trend leicht aufwärtsgerichtet. Das vom ifo Institut ermittelte Weltwirtschaftsklima geht allerdings seit dem zweiten Vierteljahr zurück und signalisiert keine deutliche Verbesserung. Die internationalen Organisationen - OECD, IWF - erwarten dennoch, dass sich die Konjunktur in den Schwellenländern trotz der generell zu beobachtenden Wachstumsnormalisierung teilweise wieder etwas belebt.

Quelle: BMWi  Vorschau-Foto: Fotolia

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