Deutsche Wirtschaft auf moderatem Wachstumskurs

von Alexander Kirschbaum

Die deutsche Wirtschaft befindet sich auf moderatem Wachstumskurs. So schätzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland ein. Demnach wurde die wirtschaftliche Leistung im Schlussquartal des Jahres 2015 preis, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 % ausgeweitet. Der im Januar gemeldete solide Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um real 1,7 % im Jahr 2015 wurde damit bestätigt.

In der deutschen Wirtschaft überwiegen laut BMWi nach wie vor die Auftriebskräfte, obwohl aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld seit einigen Monaten gemischte Signale kommen. Die Industrieproduktion war im Dezember 2015 im Vergleich zum Vormonat merklich rückläufig. Auch die Auftragseingänge gaben im Dezember leicht nach, verbesserten sich im Schlussquartal zusammengenommen jedoch deutlich gegenüber dem dritten Vierteljahr.

Schlechtere Stimmungslage

Die Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten zu Jahresbeginn - unter anderem ausgelöst durch den niedrigen Ölpreis und die Verunsicherung über die weitere Entwicklung in China - führten zu einer schlechteren Stimmungslage in den deutschen Unternehmen. Dementsprechend gingen die Geschäftserwartungen im Januar deutlich zurück. Die aktuelle Lageeinschätzung befindet sich nach wie vor auf einem hohen Niveau, hat sich aber seit Dezember leicht abgeschwächt. Dem BMWi zufolge spricht die leichte Erholung der Auftragseingänge für eine allmähliche Belebung der Industriekonjunktur.

Die Weltwirtschaft entwickelt sich gegenwärtig mit mäßiger Dynamik. Aktuelle Konjunkturindikatoren deuten nicht auf eine Belebung der globalen Wirtschaft hin. So ist die weltweite Industrieproduktion im November 2015 etwas gesunken und der weltweite Composite Einkaufsmanager Index von Markit ging im Januar ebenfalls geringfügig zurück.

Exporte 2015 so hoch wie nie

Trotz der gedämpften Weltkonjunktur konnten die deutschen Exporteure im Jahr 2015 Waren im Wert von knapp 1.200 Mrd. Euro exportieren. In der Tendenz waren die Ausfuhren seit Jahresmitte vor allem wegen einer geringeren Nachfrage aus den großen Schwellenländern leicht abwärtsgerichtet. Im Dezember gingen die Warenexporte in jeweiligen Preisen um 1,6 % und im vierten Quartal zusammengenommen um 1,5 % zurück. Der Überschuss der Handelsbilanz im Gesamtjahr 2015 von knapp 250 Mrd. Euro ist vor allem auch wegen der preiswerteren Ölimporte deutlich höher als im Jahr zuvor.

Quelle: BMWi  Vorschau-Foto: Fotolia

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