Deutsche Werkzeugmaschinenindustrie im Aufwind

von Alexander Kirschbaum

Im zweiten Quartal 2016 stieg der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent. Laut dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinen (VDW) lagen die Inlandsbestellungen mit 19 Prozent im Plus, die Auslandsnachfrage stieg um 14 Prozent. Dazu trugen der Euro-Raum mit 37 Prozent Zuwachs und die Nicht-Euro-Länder mit 10 Prozent höheren Orders bei. Im ersten Halbjahr legte der Auftragseingang mit einem Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr kräftig zu. Während die Inlandsbestellungen um 10 Prozent stiegen, konnten auch die Orders aus dem Ausland um 13 Prozent zulegen.

„Auch das zweite Quartal signalisiert grünes Licht für einen Auftragszuwachs im laufenden Jahr. Unsere Geschäfte laufen deutlich besser als zu Jahresbeginn erwartet. Die Branche kann eine solide und ausgeglichene Halbjahresbilanz vorlegen“, so Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbands VDW. Die höhere Nachfrage resultiert vor allem aus dem guten Inlandsgeschäft und insbesondere automobilbezogenen Projekten in China und Mexiko. Somit wird das satte Auftragsplus vom In- und Ausland gleichermaßen getragen.

Bezogen auf das erste Halbjahr 2016 sind für die positive Auftragslage dem VDW zufolge vor allem Sondereffekte maßgeblich verantwortlich. Im Ausland profitieren Bearbeitungszentren und Fräsmaschinen vor allen Dingen von Großaufträgen. Alle anderen Technologien der Zerspanung, aber auch wesentliche Bereiche der Umformtechnik schneiden unterdessen bei den Bestellungen aus dem Ausland schwächer ab. Für das Inland hingegen ergibt sich ein etwas anderes Bild. Schäfer: „Die Zerspanung liegt mit 2 Prozent im Plus und die aktuelle Ausgangslage gibt Anlass zur Hoffnung, dass davon ein breites Technologiespektrum profitieren kann.“

Industrie in guter Verfassung
Der Umsatz schloss im ersten Halbjahr 2016 mit einer schwarzen Null. „Angesichts der positiven Auftragsentwicklung in den ersten sechs Monaten und der wieder auf über sieben Monate angestiegenen Reichweite der Auftragsbestände erwarten wir für den Folgezeitraum eine fühlbare Umsatzsteigerung“, sagt Wilfried Schäfer. Voraussetzung hierfür sei auch in der zweiten Jahreshälfte eine konstante Nachfragestabilität. Dies gelte insbesondere für die Inlandsbestellungen. Die deutsche Industrie befinde sich in guter Verfassung und weise eine beachtliche Preis- und Wettbewerbsfähigkeit auf.

Die Beschäftigung in der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie bleibt weiterhin hoch. Das ist laut VDW ein Indiz dafür, dass sich die deutschen Werkzeugmaschinenhersteller trotz konjunktureller Schwankungen fit für die Zukunft halten. Im Mai 2016 waren fast 69 000 Menschen in der Werkzeugmaschinenindustrie beschäftigt – ein leichtes Plus von rd. 1 Prozent gegenüber Vorjahr.

Quelle: VDW  Vorschau-Foto: Fotolia

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