Deutsche arbeiten immer länger

von Hans Diederichs

Die Quote der erwerbstätigen Alten ist allerdings noch weit entfernt von den europäischen Spitzenreitern. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die Analyse räumt zudem mit dem Vorurteil auf, dass Ältere vor allem arbeiten gehen, um der Altersarmut zu entkommen.

Die Einwohner Grobritanniens und Schwedens halten dem Arbeitsmarkt besonders lange die Treue: Mit 15,5 beziehungsweise 14,5 Prozent ist der Anteil der 65- bis 74-jährigen Erwerbstätigen so hoch wie sonst nirgendwo in der Europäischen Union. In Deutschland hat der entsprechende Anteil von 5,0 Prozent im Jahr 2005 auf 8,7 Prozent im Jahr 2013 deutlich zugelegt und liegt mittlerweile über dem EU-Durchschnitt (8,5 Prozent). „Ältere leisten einen immer größeren Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland“, sagt IW-Direktor Michael Hüther.

Verschiedene Faktoren, das zeigt die Studie, beeinflussen die Entscheidung für Arbeit oder Altenteil maßgeblich. Zum Beispiel das Geschlecht: Vor allem ältere Männer sind erwerbstätig – von ihnen gingen 2012 über 10 Prozent einer Beschäftigung nach, Frauen waren indes nur zu 5,5 Prozent erwerbstätig. Auch der Wohnort ist für die Entscheidung maßgeblich: In Baden-Württemberg waren 10,5 Prozent der Einwohner im Rentenalter erwerbstätig, in Mecklenburg-Vorpommern lediglich 3,6 Prozent.

Quelle: IW Köln

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